Simon Whitlock hat die Sensation knapp verpasst: Trotz starker Leistung verlor der Australier im Viertelfinale beim Word Grand Prix gegen Michael van Gerwen. Im Duell der Niederländer siegte Raymond van Barneveld deutlich gegen Benito van de Pas. Auch Gary Anderson und Dave Chisnall stehen im Halbfinale in Dublin.
Dave Chisnall – Daryl Gurney 3:1
Bereits der erste Satz zwischen Dave Chisnall und Daryl Gurney hätte spannender kaum sein können. „Chizzy“ legte gleich mit einem Break vor, Gurney holte sich das Rebreak. Beide gewannen anschließend ihre Aufschläge. Im entscheidenden fünften Leg versuchte Gurney, die verbleibenden 80 Punkte mit Tops-Tops auszumachen, scheiterte aber ganz knapp. Chizzy checkte 52 Punkte und holte sich Satz 1. Die Nummer zehn der Welt startete auch besser in den zweiten Satz, ging schnell mit 2:0 in Führung. Im dritten Leg hatte Gurney noch 401 Punkte auf der Uhr, als Dave Chisnall mit D20 ausmachte und mit 2:0-Sätzen davonzog. Gurney ließ ebenso stark nach, wie er angefangen hatte. Besonders die Double-In bereiteten ihm Probleme. Zu diesem Zeitpunkt warf „Chizzy“ im 3-Dart-Schnitt schon 12 Punkte mehr als der Weltranglisten-28. Im dritten Satz drehte der Nordire dann wieder auf. Chisnall verpatzte seinen Anwurf im zweiten Leg komplett, warf sechs Pfeile am Doppel vorbei. Gurney holte sich den Satz mit 3:0. „Chizzy“ ließ sich davon offenbar ein wenig beeindrucken. Beim Stand von 1:0 im vierten Satz überwarf er 32 Punkte, so dass es doch noch einmal richtig spannend wurde. Da staunte selbst der Kirculator. Doch am Ende gewann der Engländer den Decider und damit das Match mit 3:1.
Benito van de Pas – Raymond van Barneveld 0:3
Das zweite Viertelfinale wurde zum „Battle de les Pays-Bas“. Im Duell der beiden Niederländer erwischte Raymond van Barneveld einen glatten Fehlstart. „No Score“ hieß es bei den ersten sechs Versuchen auf die Double-Felder – und das im eigenen Leg. Doch „Barney“ kämpfte sich zurück und verhinderte das Break. Das gelang ihm dafür im zweiten Leg, was van de Pas zu verunsichern schien. Denn auch das dritte Leg ging an RvB und damit auch der erste Satz. Ein starker Auftakt des Weltranglisten-13, der auch den zweiten Satz ohne Mühe mit 3:0 gewann. Im dritten Satz dann die ersten Zuckungen vom Weltranglisten-17. Gleich das erste Leg checkte van de Pas mit 147 Punkten aus. Das war es dann aber auch schon von „Big Ben“. Van Barneveld glich zum 1:1 aus, checkte im dritten Leg 142 Punkte und gewann den dritten Satz am Ende mit 3:1. Ein souveräner Sieg des alten über den jungen Niederländers, der im gesamten Turnierverlauf noch keinen Satz abgeben musste.
Michael van Gerwen – Simon Whitlock 3:1
Simon Whitlock hatte Michael van Gerwen im Oktober bereits einmal geschlagen – beim 18. Players Championship in Dublin (6:3). Im Viertelfinale des World Grand Prix war der Australier chancenlos gegen die Nummer eins der Welt. Im ersten Satz reichte es nur zu einem Leg-Gewinn für den „Wizard“. Im zweiten Satz steigerte sich Whitlock deutlich. Sein 3-Dart-Avarage schnellte von knapp 78 auf über 90 Punkte in die Höhe, zudem checkte er sagenhafte 100% seiner Versuche. So holte sich die Nummer 20 der Welt den zweiten Satz mit 3:2 Legs. Drama dann im dritten Satz. Whitlock lag 0:1 zurück, brauchte noch 80 Punkte zum Ausgleich – und traf die Triple-1. Zwar kämpfte sich der „Wizard“ – auch dank eines 130er-Finish über das Bullseye – noch auf 2:2 ran, doch van Gerwen holte sich auch diesen Satz. „Mighty Mike“ war jetzt on fire, spielte einen wahnsinnigen 3-Darts-Avarage von 103 Punkten und holte sich auch die ersten beiden Legs im vierten Satz. Zwar konnte Whitlock noch auf 1:2 verkürzen, van Gerwen holte sich den entscheidenden Satz zum Matchgewinn mit einem 11-Darter. Trotz der Niederlage bleibt festzuhalten: „The Wizard“ is back! „Simon hat eine schwierige Zeit gehabt in den vergangenen ein, zwei Jahren. Aber ich bin mir sicher, dass er zurückkommt“, sagte Sieger van Gerwen nach dem Spiel im Interview bei Sky.
Kim Huybrechts – Gary Anderson 1:3
Im letzten Viertelfinale des Abends erwischte „Hurricane“ Huybrechts einen perfekten Start, holte sich den ersten Satz gegen Weltmeister Gary Anderson glatt mit 3:0. Der Schotte enttäuschte mit einem 3-Dart-Avarage von nur 75 Punkten. Im zweiten Satz zeigte die Nummer zwei der Welt Checker-Qualitäten. Erst tilgte Anderson 124 Punkte über das Bullseye zum 2:0, dann entschied er den Satz mit einem 141er-Finish zum 3:1. Auch der dritte Satz ging an den „Flying Scotsman“, der in den entscheidenden Momenten die besseren Finishs erwischte. Huybrechts glitt das Spiel jetzt endgültig aus der Hand, der Belgier wirkte zunehmend genervt von sich selbst. Auch Anderson erzielte nur durchschnittliche Scores, war aber im entscheidenden Moment etwas sicherer auf den Doppelfeldern. So ging der vierte Satz mit 3:1 an den Schotten, der sich im Halbfinale am Freitag gegen Raymond van Barneveld deutlich steigern muss.
Die Duelle im Halbfinale:
Michael van Gerwen – Dave Chisnall
Gary Anderson – Raymond van Barneveld
(MiG)
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