Mensur „The Gentle“ Suljovic hat die International Darts Open in Riesa gewonnen. Der Österreicher feierte seinen ersten PDC-Turniersieg überhaupt durch einen hochdramatischen Finalsieg gegen Kim Huybrechts. Aus deutscher Sicht sorgte zudem Qualifikant Dragutin Horvat für Aufsehen.
Nach der kurzfristigen Absage von Michael van Gerwen (Knöchelverletzung) war klar, dass es 2016 einen neuen Sieger eines European-Tour-Events geben würde. Denn neben dem Niederländer, der vier Events für sich entscheiden konnte, nahmen die anderen beiden Titelträger, Phil Taylor und James Wade, ebenfalls nicht teil.
Viele dachten, die Zeit könnte reif für einen Peter Wright sein, der als Fünfter der Order of Merit der höchstplatzierte Spieler in Riesa war. Sicherlich rechneten sich auch Robert Thornton, Michael Smith und Dave Chisnall Chancen auf den Titel aus. Dass es am Ende Mensur Suljovic werden würde, hatten wohl die Wenigsten erwartet, auch wenn The Gentle besonders in diesem Jahr schon mehrfach andeutete, dass sein erster Titelgewinn nur eine Frage der Zeit sein kann.

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Horvat sorgt für Stimmung in der Halle
Suljovic musste als gesetzter Spieler erst in Runde zwei des Turniers eingreifen. Sein Kontrahent zum Auftakt war der Deutsche Mike Holz, der sich am Tag zuvor einen der fünf Plätze für deutsche Qualifikanten schnappen konnte. In der ersten Runde zeigte Holz Nervenstärke und schlug Michael Barnard in einer engen Partie mit 6:5. Gegen Suljovic konnte er das Niveau des Vortages aber nicht halten und verlor gegen einen souverän spielenden Suljovic mit 3:6.
Ein weiterer Qualifikant sorgte allerdings für eine faustdicke Überraschung und stürmte als zweiter Deutscher überhaupt (nach Max Hopp dieses Jahr in Hamburg) in ein Viertelfinale eines PDC-Turniers. Der vorher nur Insidern bekannte Dragutin Horvat schlug in Runde eins Ricky Evans mit 6:4, bevor er in der zweiten Runde Nervenstärke zeigte und in einem packenden Duell Gerwyn Price mit 6:5 besiegen konnte. Im Achtelfinale setzte „Brazzo“ dann noch einen drauf und schlug die Nummer elf der Welt, Ian White, sensationell mit 6:4. Dabei spielte Horvat einen 3-Dart-Average von 99,41 Punkten.
In der Runde der letzten 16 konnte der Deutsch-Kroate seine Leistung aber nicht bestätigen. Beim 1:6 gegen Kim Huybrechts war er am Ende chancenlos. Dennoch dürfen wir hoffen, in Zukunft mehr von Horvat zu hören, der momentan als Vierter der Super League Darts 2016 auch noch Chancen auf einen WM-Platz 2017 hat.

Spannung pur gegen Klaasen
Suljovic bekam es im Achtelfinale mit Jelle Klaasen zu tun. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Match brachten beide Akteure ihre begonnen Legs durch, sodass das elfte Leg entscheiden musste. Suljovic zeigte Nervenstärke und spielte einen 12-Darter mit einem 121er-Finish zum 6:5-Sieg.
Im Viertelfinale traf Suljovic dann auf Yordi Meeuwisse, der das Kunststück geschafft hatte, bei seinem ersten Auftritt auf der European Tour gleich ins Viertelfinale einzuziehen. Gegen den erfahrenen Österreicher hatte der Niederländer aber nichts entgegenzusetzen. Suljovic gewann problemlos mit 6:1.
In seinem zehnten PDC-Halbfinale ging es für Suljovic dann mit James Wilson gegen einen weiteren Außenseiter. Auch diesmal hatte The Gentle keine Probleme. Durch einen souveränen 6:1-Erfolg spielte er sich in sein erstes Finale auf der PDC-Tour.
Dort traf er auf den stark aufspielenden Kim Huybrechts, der nach Siegen über Joe Cullen, Robbie Green, Dragutin Horvat und Benito van de Pas das Finale erreicht hatte.

Nervenspiel mit besseren Ende für Suljovic
Nachdem beide ihre ersten angeworfenen Legs souverän durchbrachten, gelang Suljovic mit einem 96er-Finish das Break zum 2:1. Huybrechts konterte aber gleich mit einem 132er-Finish, als der Österreicher auf 32 Rest gestellt hatte. The Gentle konterte erneut und schnappte sich ein weiteres Break zum 3:2, um danach seinen eigenen Anwurf durchzubringen.
Nach der 4:2-Führung kam aber ein Bruch ins Spiel des Österreichers, vielleicht, weil er sich dem lang ersehnten Turniersieg nahe wähnte. Suljovic hatte zu viele Aufnahmen ohne Triple und musste die nächsten drei Legs abgeben. Es sah alles nach einem dritten European-Tour-Titel für Huybrechts aus, aber im zehnten Leg schwächelte der Belgier, sodass Suljovic seinen Anwurf zum 5:5 durchbringen konnte.
Huybrechts startete im Decider mit Aufnahmen von 134, 97 und 140, sodass er nach neun Darts 130 Rest hatte. Suljovic zeigte Nerven und warf bei seinen ersten der Aufnahmen 45, 59, 45 für 352 Rest. Wieder sah alles nach einem Sieg für Huybrechts aus, aber jetzt fing dieser seinerseits offensichtlich das Nachdenken an. Ganze sieben Matchdarts vergab der Belgier, bevor Suljovic sich in den Finish-Bereich runtergespielt hatte. Suljovic nutzte seinen ersten Turnierdart und entschied das dramatische Finale für sich.
Neben dem Prestige und den 25.000 Pfund Preisgeld darf The Gentle sich über einen weiteren Sprung in der Order of Merit freuen. Suljovic ist nun die Nummer 14 der Welt, mit Blickrichtung auf die Top 10.

(SCH)

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