Das von vielen ersehnte „Traumfinale“ findet statt: Die Nummer eins der Welt gegen die zwei, der Favorit gegen den Titelverteidiger, Michael van Gerwen gegen Gary Anderson. „Mighty Mike“ spielte gegen Raymond von Barneveld geradezu außerirdisch und stellte einen neuen Rekord auf. Gary Anderson wird gewarnt sein, zeigte aber auch eine Weltklasse-Vorstellung gegen seinen Landsmann Peter Wright.
Gary Anderson (2) – Peter Wright (3) 6:3
Am Ende siegte Gary Anderson relativ deutlich gegen seinen extrovertierten Landsmann Wright. „Snakebite“ startete nervös ins Spiel und vergab im ersten Satz ganze sieben Darts auf Double. Der bis dato sicherste Akteur auf die Doppelfelder bei dieser WM verlor den ersten Durchgang mit 0:3. Als Wright im zweiten Satz mit 0:2 zurücklag, fand er so langsam in die Partie. Zwar musste „Snakebite“ den Satz 2:3 abgeben, aber er gewann zwei der nächsten drei Durchgänge und konnte das Speil offen gestalten. Beim Stand von 3:3 in den Sätzen baute Wright aber in der Folge massiv ab und konnte in den letzten drei Sätzen nur noch ein Leg gewinnen. Größter Schwachpunkt von Wright war seine Doppelquote, nur 29,79 Prozent seiner Pfeile auf die äußeren Felder fanden ihr Ziel. Dazu spielte er mit 99,83 erstmals bei dieser WM einen Average von unter 100 Punkten, konnte also seine bisherige Turnierleistung nicht konservieren. Anderson hingegen traf immerhin 35,38 Prozent seiner Doppelfelder und spielte mit 103,45 erneut einen 3-Dart-Average von klar über 100. „The Flying Scotsman“ fehlt nun noch ein Sieg zum dritten WM-Titel in ebenso vielen Jahren.
Michael van Gerwen (1) – Raymond van Barneveld (12) 6:2
Michael van Gerwen lieferte im zweiten Halbfinale die beste WM-Leistung aller Zeiten ab. Mit einem Average von 114,05 übertraf er den alten Rekord von Phil Taylor deutlich. Zwar stellte auch Raymond van Barneveld eine neue Bestmarke auf, aber ob er sich über den höchsten Average freut, den ein Verlierer bei einer WM je hatte (109,34), darf bezweifelt werden. „Barney“ startete furios in die Partie, gewann den ersten Satz mit 3:0 und checke dabei 107, 132 und 96 aus. Aber van Gerwen schlug sofort zurück und holte sich den zweiten Durchgang, obwohl er schon mit einem Break zurücklag. Die nächsten beiden Sätze teilten die Niederländer unter sich auf. Ab dem fünften Satz konnte van Barneveld das Niveau aber nicht mehr ganz mitgehen – und MVG nutzte das gnadenlos aus. Die Nummer eins der Welt erlaubte sich kaum mal Schwächen und gewann die nächsten vier Sätze zum am Ende klaren Erfolg.
(SCH)
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