Am ersten Tag der Ladbrokes World Series Finals liefen die meisten Spiele so, wie es zuvor von Fans und Experten erwartet wurde. Während der Nachmittag keine einzige Überraschung zu bieten hatte, durfte sich am Abend der „Rockstar“ Joe Cullen rühmen, Weltmeister Gary Anderson rausgeworfen zu haben. Für Max Hopp war trotz guter Leistung und klarer Führung in Runde eins Schluss.
Gleich im Auftaktmatch der Veranstaltung durfte Max Hopp gegen Christo Reyes ran. Und der Maximiser war von Beginn an auf Betriebstemperatur. Der Deutsche, der eine der begehrten Wildcards für dieses Event bekam, ging schnell mit 2:0 in Führung und zeigte der verzückten Menge in Glasgow dabei ein 161er-Finish. Doch obwohl Hopp den Zwei-Leg-Vorsprung bis zum 4:2 und 5:3 halten konnte, musste er sich Reyes noch mit 5:6 geschlagen geben. Da war mehr drin für Deutschlands Nummer eins.
In der zweiten Partie des Tages setzte sich Benito van de Pas klar mit 6:3 gegen Michael Smith durch, dem zuletzt so gut wie nichts zu gelingen scheint. Smith, der nur noch die Nummer elf der Order of Merit ist, muss aufpassen, in den nächsten Monaten nicht aus den Top 16 zu fallen.
In einem klasse Match setzte sich danach Kim Huybrechts gegen den zuletzt gut aufgelegten Jelle Klaasen mit 6:5 durch. Der Belgier spielte dabei einen Average von 100,80 Punkten pro Aufnahme.
In der nächsten Partie setzte Simon Whitlock alles daran, auch den letzten Zweiflern zu beweisen, dass mit dem Wizard wieder zu rechnen ist. In einer engen Partie bezwang der Australier Brendan Dolan im Decider.
Danach machte Mensur Suljovic seinem Ruf als Geheimfavorit für die WM in ein paar Wochen alle Ehre. The Gentle verpasste Robert Thornton einen Whitewash und spielte dabei einen 3-Dart-Average von 102,48.
Nachdem in der Folge Joe Cullen Namensvetter Murnan mit 6:5 besiegte, bewies Gerwyn Price einmal mehr, dass allein die Pfeile auf die Doublefelder am Ende zählen. The Iceman schlug Steve Beaton mit 6:3 und vergab in der gesamten Partie nur einen Dart auf Double, ganz im Gegensatz zum stark scorenden Beaton, der den Preis für eine Doppelquote von unter 30 Prozent zahlen musste.
Zum Abschluss der Nachmittagssession besiegte Daryl Gurney Josh Payne mit 6:3. Payne spielte dabei einen Average von nur knapp 83 Punkten. Der einzige andere Spieler mit einer ähnlich schwachen Vorstellung war Michael Smith.
Anderson raus, Taylor rettet sich, MVG zittert
Am Abend fand dann die zweite Runde der World Series Finals statt, in der auch die acht gesetzten Spieler ins Geschehen eingriffen.
Zum Auftakt siegte Adrian Lewis klar mit 6:3 gegen Christo Reyes. Der Spanier konnte dabei nicht an seine Leistung vom Mittag gegen Hopp anknüpfen, sodass Lewis am Ende wenig Probleme hatte.
In der zweiten Partie des Abends schlug Benito van de Pas James Wade in einem engen und hochklassigen Match nach 3:5-Rückstand noch mit 6:5 und sorgte für die erste kleine Überraschung des Turniers. Da der junge Niederländer aber mittlerweile recht konstant auf Topniveau spielt, war der Ausgang dieses Spiels dann aber auch wirklich nur eine kleine Überraschung. Wade dürfte sich im Nachhinein über seine verpassten Chancen geärgert haben.
Dann kam der große Auftritt des Dave Chisnall. Chizzy besiegte Kim Huybrechts in der hochklassigsten Partie des ersten Tages mit 6:4 und spielte dabei einen Average von fast 114.
In Spiel vier der Evening Session musste sich ein nicht gut aufgelegter Raymond van Barneveld dem Wizard mit 2:6 geschlagen geben, bevor sich danach Phil Taylor von einem Rückstand gegen einen stark anfangenden Mensur Suljovic erholte und die Partie noch mit 6:3 gewann. Schade aus Sicht des Österreichers, der sich aber ob der letzten großen Erfolge davon nicht zu sehr beeindrucken lassen sollte.
Die Überraschung des Tages folgte in der nächsten Partie, als Joe Cullen sich im Decider gegen Weltmeister Gary Anderson durchsetzte. Mit einem starken 13-Darter zum Ende sicherte sich der Rockstar den Einzug ins Viertelfinale, erst zweites überhaupt bei einem Major.
In der nächsten Partie hätte es fast eine noch wesentlich größere Überraschung gegeben. Denn trotz einer 5:2-Führung musste Michael van Gerwen gegen Gerwyn Price noch in den Decider gehen. Im letzten Leg zeigte Mighty Mike dann aber seine Klasse und spielte sich mit einem 13-Darter ins Viertelfinale.
Zum Abschluss des Tages setzte sich Peter Wright in einer guten Partie mit 6:3 gegen Daryl Gurney durch und komplettierte damit das Viertelfinale.
(SCH)
Die Viertelfinals:
Adrian Lewis v Dave Chisnall
Michael van Gerwen v Simon Whitlock
Benito van de Pas v Phil Taylor
Joe Cullen v Peter Wright
Alle Partien des ersten Tages:
Erste Runde:
Max Hopp 5-6 Cristo Reyes
Benito van de Pas 6-3 Michael Smith
Jelle Klaasen 5-6 Kim Huybrechts
Brendan Dolan 5-6 Simon Whitlock
Mensur Suljovic 6-0 Robert Thornton
Joe Murnan 5-6 Joe Cullen
Gerwyn Price 6-3 Steve Beaton
Daryl Gurney 6-3 Josh Payne
Zweite Runde:
Adrian Lewis 6-3 Cristo Reyes
James Wade 5-6 Benito van de Pas
Dave Chisnall 6-4 Kim Huybrechts
Raymond van Barneveld 2-6 Simon Whitlock
Phil Taylor 6-3 Mensur Suljovic
Gary Anderson 5-6 Joe Cullen
Michael van Gerwen 6-5 Gerwyn Price
Peter Wright 6-3 Daryl Gurney
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