Martin Schindler hat in Wien für Furore gesorgt. Der 20-jährige Deutsche spielte sich völlig überraschend ins Viertelfinale, besiegte dabei unter anderem Ian White. In der Runde der letzten Acht war The Wall dann chancenlos gegen Michael van Gerwen, der das Turnier in der Folge nach einem hochklassigen Finale gegen Michael Smith gewinnen konnte. Für die Österreicher verlief er Heim-Event weitgehend enttäuschend.

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Dieses Wochenende wird Martin Schindler lange nicht vergessen. Und spätestens jetzt weiß auch die Konkurrenz, mit diesem jungen Deutschen ist zu rechnen. Am Freitag startete der Brandenburger zunächst gegen einen der sechs Österreicher, Rowby Rodriguez. Dieser führte schnell mit 3:1, hatte dann aber vor heimischen Publikum sichtlich mit den Nerven zu kämpfen, sodass Schindler sich am Ende mit einer soliden Leistung mit 6:4 durchsetzen konnte.

Am Samstag in Runde zwei ging es gegen die Nummer 13 der Welt, Ian White. Und Schindler sollte die beste Partie seiner PDC-Karriere spielen. The Wall war in den ersten fünf Legs jeweils nach 9 Darts auf einem möglichen Finish, spielte einen Average von knapp 100 Punkten und ließ White zunächst keine Chance. Beim Stand von 5:0 kam Schindler aber anscheinend etwas ins Grübeln, seine Scores wurden schwächer. White verkürzte auf 2:5. Hätte der Engländer in diesem Moment Druck gemacht, wäre es eventuell noch mal knapp geworden. Aber da „Diamond“ nicht seinen besten Tag hatte und Schindler sich wieder fing, endete die Partie im achten Leg mit dem 6:2-Sieg des Deutschen. Der Brandenburger hatte für die Partie eine Doppelquote von 50 Prozent und einen Average von 98,92 Punkten vorzuweisen.

Zum ersten Mal in seiner Karriere war Schindler damit auch am Sonntag noch bei einem Event der European Tour vertreten. Dort wartete der Schotte Jaime Bain auf ihn, für den der Achtelfinaleinzug ebenfalls schon ein großer Erfolg war. Bain hatte zuvor Christian Kist und Alan Norris besiegt und dabei teils fantastische Darts gespielt.

Die beiden Außenseiter konnten an ihre Leistungen aus der Vorrunde anknüpfen und zeigten eine starke Partie. Bain hatte das „Ausbullen“ vor der Partie für sich entschieden, sodass Schindler definitiv ein Break brauchte. Bis zum 3:3 brachten beide jeweils ihre Anwürfe durch, bevor Martin Schindler das vorentscheidende Break zum 4:3 gelang. In der Folge wurden alle weiteren Anwürfe durchgebracht, sodass The Wall sich mit 6:4 durchsetzte und damit erstmals in ein Viertelfinale auf der PDC-Tour einzog.

Dort wartete die Nummer eins der Welt auf ihn. Im ersten Spiel der Evening Session konnte Schindler nicht ganz an seiner vorherigen Leistungen anschließen und war am Ende beim 1:6 chancenlos. Dennoch dürfte ihm das Wochenende in Wien Mut machen. Er weiß nun, dass er auch auf großen Turnieren Top-Spieler schlagen kann. Neben dem Boost fürs Selbstvertrauen brachte ihm die Viertelfinalteilnahme sowohl unter die Top 100 (90) der Order of Merit als auch der Europameisterschaft deutlich näher. Mit den 4000 Pfund Preisgeld steht The Wall momentan auf Platz 21 der European Tour Order of Merit und hat somit eine sehr gute Chance, im Oktober im belgischen Hasselt dabei zu sein.

Auf jeden Fall in Belgien dabei sein wird Michael van Gerwen. Der Niederländer, der die letzten drei Auflagen der Europameisterschaft gewinnen konnte, zeigte sich auch in Wien wieder in Topform. Nach Siegen über Christian Kalinger (6:1), Vincent van der Meer (6:3) und eben Martin Schindler traf MVG im Halbfinale auf Christo Reyes aus Spanien. „The Spartan“ kam im Semifinale mit 1:6 unter die Räder, van Gerwen spielte einen sagenhaften Average von knapp 115 Punkten. Für Reyes, der auf dem Weg ins Halbfinale unter anderem Simon Whitlock und Daryl Gurney schlug, war es nach Hamburg vor zwei Wochen das nächste Halbfinale auf der European Tour.

Im Endspiel traf Mighty Mike auf den formstarken Michael Smith, der sich vor ein paar Wochen den Titel der Gibraltar Darts Trophy gesichert hatte und im Viertelfinale gegen Mervyn King einen 9-Darter knapp verpasste. In einer engen Partie auf höchstem Niveau siegte van Gerwen mit 6:5, holte sich dabei im Decider mit einem 12-Darter das Break zum Titelgewinn. Zuvor hatte Smith unter anderem beim Stand von 3:3 mit einem 170er-Finish gezeigt, dass er bereit für weitere Turniersiege ist. Für Mighty Mike war es der dritte Titel auf der European Tour 2017 und der 18. insgesamt.

Für die österreichischen Darter war der Heim-Event kein Erfolg. Mensur Suljovic scheiterte im Achtelfinale mit 4:6 an Mervyn King und von den fünf Qualifikanten kam keiner über die zweite Runde hinaus. Für einen Lichtblick sorgte der jüngste der Rodriguez-Brüder. Der erst 16-jährige Rusty überstand bei seinem Debüt auf der European Tour als einziger der drei qualifizierten Brüder die erste Runde (6:2 gegen Ritchie Edhouse) und verkaufte sich auch beim 3:6 gegen Kim Huybrechts ordentlich.

Außerordentlich erfolgreich verlief das Turnier noch für den Finnen Kim Viljanen. Nach dem harterkämpften 6:5-Auftaktsieg gegen den Polen Ratajski konnte Viljanen in Runde zwei völlig überraschend Peter Wright mit demselben Ergebnis aus dem Turnier werfen. Am Sonntag folgte dann zunächst ein souveränes 6:2 gegen Chris Dobey, sodass der Finne sich ebenso wie Schindler überraschend fürs Viertelfinale qualifizieren konnte. Dort verlor er dann nach einer guten Leistung mit 4:6 gegen Joe Cullen, der im Halbfinale später Michael Smith mit demselben Ergebnis unterlag.

 

(SCH)

 

Erste Runde:
Vincent van der Meer 6-3 Adrian Gray
Chris Quantock 6-4 Paul Rowley
Jamie Bain 6-1 Christian Kist
Zoran Lerchbacher 6-4 Lee Bryant
Rene Eidams 6-5 Justin Pipe
Ronny Huybrechts 6-5 James Wilson
Kim Viljanen 6-5 Krzysztof Ratajski
Christian Kallinger 6-3 Wayne Jones
John Henderson 6-2 Dirk van Duijvenbode
Martin Schindler 6-4 Rowby-John Rodriguez
Vincent van der Voort 6-3 Tony Newell
Chris Dobey 6-1 David Pallett
Jamie Lewis 6-5 Dimitri Van den Bergh
Jonny Clayton 6-1 Roxy-James Rodriguez
Rob Cross 6-4 Andy Jenkins
Rusty-Jake Rodriguez 6-1 Ritchie Edhouse

 

Zweite Runde:
Vincent van der Meer 6-4 Steve West
Cristo Reyes 6-5 Rene Eidams
Michael Smith 6-2 Chris Quantock
Mervyn King 6-2 Zoran Lerchbacher
Jamie Bain 6-4 Alan Norris
Benito van de Pas 6-3 John Henderson
Daryl Gurney 6-2 Jonny Clayton
Chris Dobey 6-0 Stephen Bunting
Martin Schindler 6-2 Ian White
Simon Whitlock 6-1 Vincent van der Voort
Kim Huybrechts 6-3 Rusty-Jake Rodriguez
Michael van Gerwen 6-1 Christian Kallinger
Kim Viljanen 6-5 Peter Wright
Joe Cullen 6-3 Jamie Lewis
Jelle Klaasen 6-0 Rob Cross
Mensur Suljovic 6-1 Ronny Huybrechts

Achtelfinale:
Michael van Gerwen v Vincent van der Meer
Jamie Bain v Martin Schindler
Benito van de Pas v Daryl Gurney
Simon Whitlock v Cristo Reyes
Kim Viljanen v Chris Dobey
Kim Huybrechts v Joe Cullen
Jelle Klaasen v Michael Smith
Mensur Suljovic v Mervyn King
Michael van Gerwen 6-3 Vincent van der Meer
Martin Schindler 6-4 Jamie Bain
Daryl Gurney 6-3 Benito van de Pas
Cristo Reyes 6-5 Simon Whitlock
Kim Viljanen 6-2 Chris Dobey
Joe Cullen 6-3 Kim Huybrechts
Michael Smith 6-4 Jelle Klaasen
Mervyn King 6-4 Mensur Suljovic

Viertelfinale:
Michael van Gerwen 6-1 Martin Schindler
Cristo Reyes 6-3 Daryl Gurney
Joe Cullen 6-4 Kim Viljanen
Michael Smith 6-3 Mervyn King

Halbfinale:
Michael van Gerwen 6-1 Cristo Reyes
Michael Smith 6-4 Joe Cullen

Finale:
Michael van Gerwen 6-5 Michael Smith

 

 

 

 

 

 

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