Am zwölften Tag standen am Nachmittag drei weitere Achtelfinalspiele auf dem Programm. Dabei gab es eine auf dem Papier große Überraschung, weil mit Mensur Suljovic gegen den aktuellen Juniorenweltmeister Dimitri van den Bergh ein weiterer Topspieler die Segel streichen musste. Die klaren Siege von Darren Webster und Rob Cross sorgten dafür, dass die Session sehr pünktlich zu Ende ging.
Antonio Alcinas 0:4 Darren Webster (1:3, 1:3, 2:3. 0:3)
Gestern noch hatte Antonio Alcinas kaum Mühe mit dem Deutschen Kevin Münch und ging wohl heute mit einigen Erwartungen in das Spiel gegen den Engländer Darren Webster. Der „Demolition Man“ startete allerdings furios ins Spiel und Alcinas hatte nur wenig entgegen zu setzen. Die ersten beiden Sätze gingen jeweils mit 3:1 an Webster. Im dritten Satz hatte der Mallorquiner gute Chancen, die er aber liegen ließ. Nachdem auch dieser Satz 2:3 verloren ging, war die Gegenwehr endgültig gebrochen und der vierte Satz ging klar mit 3:0 an den kleinen Engländer, der einen soliden Average von knapp 95 spielte und 52 Prozent seiner Versuche auf Doppel versenkte. Damit steht Webster nach 2007 zum zweiten Mal in einem WM-Viertelfinale. Gegner wird dort der Sieger aus der Partie zwischen Jamie Lewis und James Richardson sein – also zwei Spieler, die der Teilzeitprofi eigentlich beherrschen können sollte. Auf jeden Fall steht jetzt schon fest, dass ein Spieler außerhalb der Top20 ins Halbfinale einziehen wird.
Mensur Suljovic 0:4 Dimitri van den Bergh (1:3, 1:3, 2:3, 1:3)
Im zweiten Spiel der Session traf Österreichs Nummer eins, Mensur Suljovic, auf seinen Freund, Dimitri van den Bergh. Es spielte die Nummer fünf der Welt gegen die Nummer 43. Allerdings zeigte sich „The Gentle“ schon in den ersten beiden Runden alles andere als in Bestform. In einem Interview gestern, sagte er sinngemäß, dass er lieber in der Runde vorher verloren hätte, anstatt nun gegen einen Freund zu spielen. Beide wirkten sehr nervös, aber „The Dream Maker“ ging damit wesentlich besser um. Suljovic konnte nur insgesamt fünf Legs gewinnen (mit einer Doppelquote von unterirdischen 26 Prozent) und kassierte dadurch eine auch in der Höhe verdiente 0:4 Niederlage. Irgendwie scheint der Satz-Modus auch als Spielsystem für ihn nicht geschaffen zu sein. Trotzdem gratulieren wir natürlich dem ebenso sehr sympathischen Dimitri van den Bergh zu seinem Sieg. Im Viertelfinale gegen Rob Cross wird er sich aber noch einmal gewaltig steigern müssen, um gegen den bärenstarken Engländer zu bestehen.
John Henderson 1:4 Rob Cross
Im letzten Spiel des Nachmittags traf John Henderson auf Rob Cross. Im Vorfeld war dieses Spiel für uns eine klare Nummer zugunsten Cross, aber am Ende sollte es doch das „knappste“ Spiel des Nachmittags werden. Bei zwei 4:0-Siegen in den beiden ersten Partien war dies aber natürlich auch relativ leicht zu übertreffen. Cross spielte vom ersten Anwurf so, wie ein Favorit spielen muss. Der „Highlander“ war davon allerdings in seiner gewohnt ruhigen Art nur wenig beeindruckt und wirkte im von ihm gewonnenen dritten Satz und auch danach im vierten Satz sogar teilweise überlegen, aber Cross zog zur rechten Zeit noch einmal das Tempo an und gewann am Schluss ungefährdet mit 4:1. Allerdings verpasste er zum ersten Mal einen Average über 100, mit 99,78 blieb er knapp drunter.
Heute Abend hoffen wir auf etwas spannendere Spiele, allerdings ist dabei der Wunsch Vater des Gedanken. Eng sollte es eigentlich nur im ersten Spiel von Jamie Lewis und James Richardson zugehen. Phil Taylor und vor allem Gary Anderson sind in ihren Partien gegen Keegan Brown respektive Steve West haushohe Favoriten, aber Prognosen sind bei dieser WM ja insgesamt ziemlich schwierig.
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