Peter Snakebite Wright setzt seinen Lauf im Jahr 2017 fort. Im Glaspalast in Sindelfingen feierte die Nummer drei der Welt den dritten Sieg bei einem European Tour Event dieses Jahr. Im Finale schlug der Schotte mit Michael van Gerwen den einzigen anderen Akteur, der 2017 ein Turnier der European Tour gewinnen konnte.
Bei der Wiederauflage des Endspiels aus dem letzten Jahr verpasste Snakebite Peter Wright der Nummer eins der Welt im Finale einen Whitewash. Mit einem Average von knapp 105 Punkten und einer Doppelquote von 75 % ließ er dem wenig mächtig wirkenden Mighty Mike am Sonntagabend keine Chance. Wright startete mit einem 11-Darter zum 1:0 und nutzte dann ungewohnte Schwächen von MVG auf Double 16. Im zweiten Leg verpasste der Niederländer einen Dart auf Double 16, im dritten deren zwei. Als Wright dann ein 161er-Finish zum 3:0 auspackte, nahm das Unheil für van Gerwen seinen Lauf. Sichtlich getroffen hatte er seinem schottischen Kontrahenten nichts mehr entgegen zu setzen.
Aus deutscher Sicht verlief auch das vierte Turnier der European Tour eher bescheiden. Mit Max Hopp konnte nur die deutsche Nummer eins die erste Runde überstehen. Das gelang ihm jedoch durchaus eindrucksvoll. In der letzten Partie des erstes Turniertages schlug er den Österreicher Zoran Lerchbacher nach 0:3-Rückstand noch mit 6:4. In Runde zwei verlor er dann nach ordentlicher Leistung mit 3:6 gegen Kim Huybrechts.
Die drei anderen deutschen Qualifikanten schieden allesamt in Runde eins aus. Gabriel Clemens unterlag bei seinem zweiten Auftritt auf der European Tour (der erste war auch in Sindelfingen) mit 3:6 gegen Joe Murnan. Im Jahr zuvor war für Clemens in Runde eins gegen Jonny Clayton (1:6) Schluss gewesen.
Rene Berndt steigerte sich in seiner Partie nach schwachem Start gegen Matt Clark, verlor aber am Ende mit 4:6, auch wegen eines Rechenfehlers. Beim Stand von 4:5 und eigenem Anwurf kam Berndt mit 72 Rest ans Board. Nach einer Triple 16 hatte er noch 24 auf der Uhr, versuchte sich aber fatalerweise an der Double 13. Er traf die einfache 13 und konnte sich somit mit dem letzten Dart nur noch stellen. Clark aber gab ihm keine Chance mehr und nutzte seinen ersten Matchdart zum 6:4-Erfolg.
Bernd Roith konnte sich bei seiner dritten Teilnahme dieses Jahr auf der European Tour in Runde eins nicht gegen Mark Webster durchsetzen. In einer Partie, die hin und her ging, und in der sich Roith unter anderem einmal mi 108 Rest überwarf, verlor der Tübinger am Ende trotz ansprechender Leistung mit 4:6.
Für Österreichs Vorzeigeprofi Mensur Suljovic war nach seinem 6:4-Auftaktsieg gegen den starken Polen Krzysztof Ratajski im Achtelfinale gegen Joe Cullen Schluss. The Gentle musste sich im Decider geschlagen geben.
Positiv hervorzuheben sind noch die Leistungen von Jan Dekker, Rob Cross und Dave Chisnall. Der Niederländer Dekker erreichte sein erstes Viertelfinale bei einem European Event durch Siege über James Wilson (6:3), Alan Norris (6:5) und Kim Huybrechts (6:4), bevor er im Viertelfinale Peter Wright mit 2:6 unterlag. Dekker zeigte sich dabei besonders auf die Double unglaublich treffsicher, hatte zwischendurch eine Turnier-Quote von über 70 Prozent. Ende April hatte „Double Dekker“, der bei der BDO durchaus schon für Furore sorgte, das erste Mal überhaupt ein Viertelfinale in der PDC erreicht. Beim Players Championship in Milton Keynes spielte er sich bis ins Semifinale, welches er dann aber chancenlos mit 0:6 gegen Michael van Gerwen verlor. Aber wenn Dekker so weiter macht wie in den letzten zwei Wochen, werden wir von ihm noch einiges auf der Tour sehen.
Das gilt auch für Rob Cross. Der Neu-Profi, der sich erst im Januar die Tourkarte sicherte, aber schon ein Players-Championship-Event gewann und auch auf der European Tour achtbare Erfolge feiert, spielte sich in Sindelfingen ins Viertelfinale. Im Achtelfinale gegen Steve West gelang ihm ein 103er-Average bei seinem 6:1-Erfolg. Zuvor hatte Cross, der noch keinen offiziellen Spitznamen hat, Luke Woodhouse (6:3) und erneut Simon Whitlock (6:3) besiegt. In der Runde der letzten Acht musste er sich dann einem fantastisch spielenden Dave Chisnall mit 3:6 geschlagen geben. Chizzy verpasste in dieser Partie einen 9-Darter mit dem letzten Pfeil auf Double 12. Leider – aus seiner Sicht – verpasste der Engländer im Halbfinale ebenso einen Sieg gegen Michael van Gerwen. Trotz 5:4-Führung und einigen Chancen musste er sich mit 5:6 geschlagen geben und damit weiter auf seinen ersten Sieg bei der European Tour warten.
(SCH)
Erste Runde
Ulf Ceder 6-2 Steve Beaton
Krzysztof Ratajski 6-4 Steve Lennon
James Richardson 6-2 Paul Rowley
Matt Clark 6-4 Rene Berndt
Rob Cross 6-3 Luke Woodhouse
Keegan Brown 6-4 Jeffrey de Graaf
Jonny Clayton 6-2 Christian Kist
Joe Murnan 6-3 Gabriel Clemens
Jan Dekker 6-3 James Wilson
Steve West 6-2 Chris Dobey
Dirk van Duijvenbode 6-5 Jermaine Wattimena
Mark Webster 6-4 Bernd Roith
Dimitri Van den Bergh 6-4 Mervyn King
Ron Meulenkamp 5-6 John Henderson
Stephen Bunting 2-6 Adrian Lewis
Max Hopp 6-4 Zoran Lerchbacher
Zweite Runde
Jan Dekker 6-5 Alan Norris
Ulf Ceder 6-3 Cristo Reyes
Jelle Klaasen 6-2 Dirk van Duijvenbode
Rob Cross 6-3 Simon Whitlock
Dave Chisnall 6-3 Matt Clark
Joe Cullen 6-1 Jonny Clayton
Benito van de Pas 6-5 Joe Murnan
Kim Huybrechts 6-3 Max Hopp
Mark Webster 6-5 James Wade
Gerwyn Price 6-3 Dimitri Van den Bergh
Steve West 6-5 Michael Smith
Daryl Gurney 6-4 John Henderson
Mensur Suljovic 6-4 Krzysztof Ratajski
Peter Wright 6-2 James Richardson
Michael van Gerwen 6-2 Keegan Brown
Adrian Lewis 6-4 Ian White
Achtelfinale
Joe Cullen 6-5 Mensur Suljovic
Jelle Klaasen 6-1 Mark Webster
Jan Dekker 6-4 Kim Huybrechts
Peter Wright 6-4 Daryl Gurney
Rob Cross 6-1 Steve West
Dave Chisnall 6-3 Adrian Lewis
Benito van de Pas 6-2 Gerwyn Price
Michael van Gerwen 6-2 Ulf Ceder
Viertelfinale
Jelle Klaasen 6-5 Joe Cullen
Peter Wright 6-2 Jan Dekker
Dave Chisnall 6-3 Rob Cross
Michael van Gerwen 6-1 Benito van de Pas
Halbfinale
Peter Wright 6-3 Jelle Klaasen
Michael van Gerwen 6-5 Dave Chisnall
Finale
Peter Wright 6-0 Michael van Gerwen
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