Stephen Bunting ist ein Spieler, dessen Name heute wieder ganz selbstverständlich in einem Atemzug mit den Großen der PDC genannt wird. Der Engländer aus Liverpool, bekannt als „The Bullet“, hat in zwei verschiedenen Darts-Welten Titel gesammelt: erst als dominanter BDO-Akteur, später als TV-Sieger auf der PDC-Bühne.

Sein schneller Wurfryhthmus, seine leichten Darts und die enorme Scoring-Dynamik machen ihn zum Publikumsliebling. Gleichzeitig hat Bunting in den vergangenen Jahren gezeigt, dass Popularität allein im Spitzensport nicht reicht – sondern dass erst dann echte Titelsicherheit herrscht, wenn Kopf und Timing zusammenkommen.

Genau diese Verbindung scheint Bunting seit 2023 wieder stärker zu finden. Das Ergebnis: ein Major-Comeback, World-Series-Triumph, European-Tour-Erfolge und ein erneuter Halbfinal-Lauf bei der Weltmeisterschaft.

Vom BDO-Champion zum PDC-Publikumsliebling

Buntings sportliche Grundstory beginnt lange vor der PDC. Mit den Titeln bei den World Masters 2012 und 2013 sowie dem BDO-Weltmeistertitel 2014 etablierte er sich früh als eines der prägendsten Talente seiner Generation.

Der Wechsel zur PDC 2014 war die logische Folge – und anfangs auch ein harter Lernprozess. Bunting musste sich in ein Feld einordnen, in dem jede Runde ein Duell gegen absolute Elite bedeuten kann. Dass er trotzdem früh auf der größten Bühne bestehen konnte, zeigte sein starker WM-Start in den ersten PDC-Jahren.

Über die Jahre sammelte er ProTour-Erfolge und tiefe Major-Läufe, doch die ganz große TV-Trophäe blieb lange aus. Seine Karriere ist damit ein Musterbeispiel für den dünnen Grat zwischen Weltklasse-Potenzial und tatsächlichen Titelgewinnen im dichtesten Darts-Zeitalter.

Größte Erfolge der Karriere

Die wichtigsten Stationen seiner gesamten Karriere lassen sich heute klar benennen – nicht als bloße Highlights, sondern als Belege für seine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Systeme und Generationen.

  • World Masters (BDO): Sieger 2012 und 2013
  • Zuiderduin Masters: Sieger 2012
  • BDO-Weltmeister: 2014
  • PDC Weltmeisterschaft: Halbfinale 2021 und 2025
  • Grand Slam of Darts: Halbfinale 2023
  • PDC Masters: Sieger 2024 (erster PDC-Major-Titel)
  • World Series of Darts: Sieger Bahrain Darts Masters 2025 und Nordic Darts Masters 2025
  • European Tour: Sieger International Darts Open 2025 und Swiss Darts Trophy 2025

2023–2025: Comeback-Jahre mit WM-Fokus

2023 markierte den Startschuss für Buntings jüngsten Aufschwung. Bei der Weltmeisterschaft 2023 spielte er sich bis ins Viertelfinale. Er besiegte unter anderem Dave Chisnall und Luke Humphries, bevor er dem späteren Champion Michael Smith unterlag.

Auch beim Grand Slam of Darts 2023 erreichte er das Halbfinale. Damit war klar: Bunting ist wieder ein Spieler, der in einem Major nicht nur mitläuft, sondern die Dramaturgie eines Turniers beeinflussen kann.

2024 folgte das nächste Ausrufezeichen. Bei der WM erreichte er die vierte Runde, nachdem er Ryan Joyce und Florian Hempel deutlich bezwungen hatte. Erst Michael van Gerwen stoppte ihn mit einem klaren 4:0.

Wenige Wochen später kam dann der Durchbruch, auf den er so lange gewartet hatte: Bunting gewann das PDC Masters 2024 und holte damit seinen ersten großen TV-Major-Titel – ausgerechnet gegen van Gerwen im Finale.

Dieser Sieg veränderte seine Wahrnehmung nachhaltig. Aus dem geliebten Außenseiter wurde erneut ein Spieler, dem man den nächsten großen Titel realistisch zutraut.

2025 bestätigte den Trend mit einer bemerkenswerten Titeldichte. Bunting gewann die Bahrain Darts Masters 2025 und legte wenige Monate später mit dem Triumph bei den Nordic Darts Masters nach – zwei World-Series-Titel in einem Jahr.

Auf der European Tour kam weitere Substanz hinzu: Mit dem Sieg bei den International Darts Open in Riesa holte er seinen ersten European-Tour-Titel, und im September folgte mit der Swiss Darts Trophy in Basel bereits der zweite.

Seine Weltmeisterschaft 2025 krönte dieses Jahr sportlich: Bunting erreichte erneut das Halbfinale. Nach Siegen unter anderem über Peter Wright endete sein Lauf erst gegen den späteren Weltmeister Luke Littler.

Privatleben, Beruf und Walk-on-Identität

Abseits der Bühne wirkt Bunting ausgesprochen geerdet. Er ist mit seiner Frau Keila verheiratet und hat zwei Söhne. Sein ältester Sohn Tobias ist bei Darts-Events regelmäßig im Publikum zu sehen.

Bevor er sich voll auf den Dartsport konzentrierte, arbeitete Bunting als Administrator für einen Darts-Ausrüster. Der Schritt, diesen Job aufzugeben, zeigt, wie früh er seine Karriere als langfristiges Profi-Projekt verstand.

Zu seiner öffentlichen Identität gehört seit Jahren auch die Musik. Früher lief er zu „Surfin’ Bird“ ein – als humorvolle Anspielung auf Vergleiche mit der Figur Peter Griffin aus der Comicserie Family Guy. Später wechselte er zu „Titanium“ von David Guetta feat. Sia. Bunting erklärte dazu sinngemäß, dass „Titanium“ der Lieblingssong seines Sohnes sei und die Botschaft der Unverwundbarkeit perfekt zu großen Matches passe.

Zitate & Stimmen

Bunting hat in den vergangenen Jahren mehrfach betont, wie groß seine WM-Sehnsucht ist. In einem Interview sagte er sinngemäß: „Wenn mir garantiert würde, die PDC-WM zu gewinnen, würde ich sofort aufhören.“ Der Satz ist drastisch – aber er zeigt, wie zentral dieser Titel für sein Selbstbild als Spieler geworden ist.

Nach seinem Masters-Sieg 2024 sprach aus ihm vor allem Erleichterung. Er sagte, er sei „sprachlos“ gewesen und die Fans hätten ihn durch das Turnier getragen.

Aus dem Expertenumfeld wurde vor seinem Premier-League-Heimabend in Liverpool 2025 darauf hingewiesen, dass die besondere Atmosphäre für Bunting ein Doppel-Effekt sein könne: Sie könne ihn emotional tragen – aber auch den Druck erhöhen. Genau diese Spannung macht seine großen Auftritte so elektrisierend.

Fazit

Stephen Bunting steht exemplarisch für die zweite Karrierephase eines Topspielers: nicht die Entwicklung vom Talent zum Profi, sondern vom etablierten Namen zum echten Titel-Hunter.

Mit dem Masters-Triumph 2024, den World-Series-Siegen und den European-Tour-Erfolgen 2025 hat er die sportliche Substanz geliefert, die seine Popularität schon lange verdient hatte. Für die kommenden Jahre bleibt die große Frage offen – und zugleich realistisch: Kann „The Bullet“ auch das größte Ziel treffen und Weltmeister werden?

Faktenbox – Stephen Bunting

Fakt Angabe
Name Stephen Paul Bunting
Spitzname The Bullet
Geburtsdatum 9. April 1985
Geburtsort Liverpool, England
Wurfhand Rechts
Walk-on-Song Titanium
Interpret David Guetta feat. Sia
Ehemaliger Walk-on-Song Surfin’ Bird (The Trashmen)
Größte BDO-Titel World Masters 2012 & 2013; BDO-Weltmeister 2014
Größte PDC-Titel PDC Masters 2024
World Series Bahrain Darts Masters 2025; Nordic Darts Masters 2025
European Tour International Darts Open 2025; Swiss Darts Trophy 2025
Bester PDC-WM-Run Halbfinale 2021, 2025
Familienstand verheiratet mit Keila; zwei Söhne
Vorheriger Beruf Administrator bei einem Darts-Ausrüster
Fußball Liverpool FC (Fan)
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