Am Abend des Viertelfinaltags erlebten die Fans im Ally Pally zwei Klassiker, die sich zu Krimis entwickelten. Zunächst schlug Michael van Gerwen seinen Landsmann Raymond van Barneveld mit 5:4, danach verlängerte Rekordweltmeister Phil Taylor seine Karriere durch ein 5:3 über Gary Anderson um mindestens einen weiteren Tag.
Michael van Gerwen 5:4 Raymond van Barneveld (3:2, 1:3, 3:2, 3:1, 2:3, 1:3, 3:1, 2:3, 3:1)
Millionen Fans auf der ganzen Welt hatten sich auf das Duell vom besten Spieler der Welt gegen den (bisher) besten Niederländer aller Zeiten gefreut. Das Spiel startete dann aber ganz anders, als von den meisten erwartet. Beide Spieler waren sichtlich angespannt und konnten ihr normales Niveau nicht abrufen. In den ersten vier Sätzen reihte sich Break an Break. MVG gewann drei davon, es hätte aber zu diesem Zeitpunkt auch 3:1 oder sogar 4:0 für van Barneveld stehen können.
Im fünften Satz führte die Nummer eins der Welt schon mit 2:0 in den Legs und hatte einen Satz-Average von 135 Punkten. Dann aber verpasste er die Gelegenheit zum 3:0 und musste mitansehen, wie „Barney“ die nächsten fünf Legs in Folge gewann. Van Barneveld glich zum 3:3 in den Sätzen aus und schien das Momentum auf seiner Seite zu haben.
Die nächsten beiden Sätze aber teilten sich die Niederländer, wobei van Gerwen im achten Satz einen Matchdart vergab. Im Decider gingen die ersten beiden Legs mit dem Anwurf. Dann vergab Barney drei Darts auf die Doppel 16 zum 2:1 und musste das Break hinnehmen. Das war die Entscheidung. Van Gerwen brachte seinen Anwurf danach sicher nach Hause.
Im Halbfinale trifft der Titelverteidiger nun auf Rob Cross.
Phil Taylor 5:3 Gary Anderson (3:1, 2:3, 3:0, 3:2, 3:0, 1:3, 2:3, 3:2)
Im zweiten Spiel des Abends erwischte Phil Taylor den besseren Start, holte sich gleich das Break und gewann den ersten Satz mit 3:1. Der zweite Durchgang ging im Decider an Anderson. Ab dem dritten Satz hatte Taylor die Partie im Griff, gab in den drei folgenden Durchgängen nur zwei Legs ab. Anderson spielte zu wenig konstant, zeigte sowohl bei den Set-up-Shots als auch auf die Doppel Schwächen. Auch das von ihm gewohnte Powerscoring konnte er nicht abrufen. Unklar ist, inwieweit der Schotte durch seine gestern aufgetretenen Rückenprobleme behindert wurde. Zu sehen war von etwaigen Beeinträchtigungen Schmerzen nichts.
Als dann jeder mit einem glatten Sieg von Taylor rechnete, drehte Doppelweltmeister Anderson auf einmal auf und gewann Satz sechs. Im siebten Durchgang hatte Taylor beim Stand von 2:2 und eigenem Anwurf die große Chance, den Sack zuzumachen. Er startete auch mit einer 180, aber danach kamen kaum noch Triple, sodass auch der siebte Satz an Anderson ging.
Im achten Satz aber nutzte „The Power“ den Vorteil des Anwurfs und sicherte sich im Decider mit dem vierten Matchdart den 5:3-Sieg. Im Halbfinale trifft er morgen auf die Überraschung des Turniers, Jamie Lewis.
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