Phil „The Power“ Taylor wurde am 13. August 1960 in Stoke-on-Trent in England geboren. Er ist der Rekordweltmeister (16 Titel) und mit Abstand erfolgreichste Darts-Spieler der Geschichte. Taylor hat mehr als 200 Turniere gewonnen und stand zwischen 1995 und 2007 14-mal hintereinander im Finale der Weltmeisterschaft. „The Power“ ist bekannt für seine Nervenstärke und seine gute Quote auf den Doubles. Der Engländer kommt aus einfachen Verhältnissen, wuchs in einem Haus ohne Elektrizität und fließend Wasser auf. Die Schule verließ er im Alter von 16 Jahren. Taylor arbeitete als Blechschlosser, bevor er Darts-Profi wurde. Er ist geschieden und hat vier Kinder. Alle seine Erfolge aufzuzählen würde hier den Rahmen sprengen. Deswegen beschränken wir uns auf die frühen und die wichtigsten Ereignisse in seiner Karriere. 1986 bis 1989 Taylor spielte schon als Kind gerne Darts, fing aber erst im Alter von 26 Jahren an, den Sport ernsthaft zu betreiben. Bedanken kann er sich dafür bei seiner damaligen Frau Yvonne. „The Power“ betrieb bis 1986 in seiner Freizeit Bodybuilding, seine Frau riet ihm aber, sich eine Beschäftigung zu suchen, bei der er mehr unter Leute kommen würde. Er entschied sich für das Werfen auf die „Schweineborsten“. Zu seinem Geburtstag kaufte seine Frau ihm einen Satz Darts und schickte ihn in die nahegelegene Kneipe „Craft Cockney“, die einem gewissen Eric Bristow gehörte. Taylor spielte von nun an regelmäßig und schaffte es 1988 ins Bezirksteam. Darts-Legende Bristow erkannte Taylors Talent und vor allem dessen unbändigen Willen. Unter der Bedingung, dass er seinen Job kündigte, lieh Bristow Taylor 10.000 Pfund für den Start in die Profikarriere. Mehr erfahren

Die besten Anbieter für Dartswetten

Das erste Turnier, das die beiden gemeinsam besuchten, waren die North American Open in Las Vegas Open 1987. The Power verlor in Runde eins. In seiner Biografie „The Craft Cockney“ schrieb Bristow später, dass Taylor nach dieser Niederlage Backstage fassungslos mit den Händen vor dem Gesicht da saß. Der spätere Rekordweltmeister habe die Angst und den Druck bei den Duellen in großen Turnieren unterschätzt. Auch beim nächsten Turnier, den Canadian Open, verlor Taylor gleich sein erstes Spiel. Aber der Engländer gewöhnte sich langsam an den Druck und feierte erste Siege. Dabei half ihm das stetige Training mit Bristow. In einem Interview mit dem „Mirror“ 2014 sagte Taylor, dass Bristow ihm beibrachte, die Gegner mental zu schikanieren und so zu besiegen. Seinen ersten Turniererfolg verbuchte er bei den Canadian Open 1988. Von da an ging es für ihn steil bergauf. Er erreichte das Viertelfinale der British Open und das Halbfinale der Winmau World Masters 1989 und qualifizierte sich erstmals für die Weltmeisterschaft der BDO. Die Wettquote für Phil Taylor als Weltmeister lag bei 125:1. Völlig überraschend erreichte er das Finale, wo er auf seinen Mentor Bristow traf. „The Power“, der damals noch „The Crafty Potter“ als Anlehnung an Bristows Spitznamen „The Craft Cockney“ genannt wurde, gewann mit 6:1. Die Legende des größten Darts-Spielers der Geschichte nahm ihren Lauf. 1990 bis 2001 Taylor dominierte die Saison 1990, verlor aber bei der WM 1991 im Viertelfinale gegen Dennis Priestley. 1991 lief die Saison für Taylor nicht ganz so erfolgreich wie das Jahr zuvor, aber er holte sich den WM-Titel 1992 zurück. Im Finale schlug er Mike Gregory mit 6:5.1993 war Taylor unter den Spielern, die den World Darts Council (WDC) gründeten. Die Organisation, die später in Professional Darts Corporation (PDC) umbenannt werden sollte, wurde von der BDO mit Argwohn beobachtet. Als die WDC eigene Darts-Turniere organisieren wollte, verbot die BDO dies. Die Mitglieder der WDC entschieden daraufhin, nicht länger an der BDO World Championship teilzunehmen. In der ersten WDC World Championship 1994 verlor Taylor im Finale mit 1:6 gegen Dennis Priestley. Es sollte für lange Zeit das letzte Jahr ohne Phil Taylor als Weltmeister sein. Zwischen 1995 und 2002 wurde Taylor achtmal in Folge Weltmeister, er dominierte die Tour wie nie ein Spieler auch nur annährend zuvor. 1999 warf die strahlende Karriere des Phil Taylor einen ersten und einzigen dunklen Schatten. Nach einer Exhibition in Schottland nahm Taylor zwei betrunkene junge Frauen mit in sein Wohnmobil. Es folgte eine Anzeige wegen sexueller Belästigung. Taylor kam mit einer Geldstrafe glimpflich davon, musste sich aber über zwei Jahre einem medialen Spießrutenlauf aussetzen. Außerdem verlor er Sponsorenverträge und wurde aus der Liste der Briten gestrichen, die 2001 „Member of the British Empire“ werden sollten. 2002 bis heute Auch nach 2002 war Taylor unumstritten der große Mann des Sports. Von den nach 2002 folgenden elf Weltmeisterschaften gewann Taylor sechs. 2010 wurde er bei der Wahl zu Englands Sportler des Jahres Zweiter hinter dem Jockey Tony McCoy. Sein bisher größter Sieg gelang ihm 2013, als er im Finale Michael van Gerwen nach 2:4-Rückstand noch mit 6:4 besiegte. 2014 verlor Taylor in Runde zwei der WM völlig überraschend gegen Michael Smith. Ein Jahr später schaffte er es noch mal ins Finale, musste sich aber Gary Anderson in einem Klassiker mit 6:7 geschlagen geben. 2016 verlor „The Power“ in der dritten Runde gegen Jelle Klassen. Darts-Experten streiten darüber, ob Taylor es noch mal schaffen kann, Weltmeister zu werden. Insbesondere nach seiner schwachen Saison 2015, in der er erstmals in der Geschichte der PDC kein Major-Turnier gewann und sich zum ersten Mal nicht für das Halbfinale der Premier League qualifizierte, meinen viele, seine ganz große Zeit sei vorbei. Seine schwache Form 2015 hing aber wohl auch mit seiner persönlichen Situation zusammen. Taylors Mutter starb im Januar, seine Scheidung von Yvonne wurde nach bereits vierjähriger Trennung rechtskräftig. Die Zukunft wird zeigen, ob Taylor noch mal auf den Darts-Thron steigen kann. Auf jeden Fall muss „The Power“ gerade das erste Mal seit seinem WM-Titel 1990 erleben, wie es ist, drei Jahre hintereinander nicht Weltmeister zu werden.

Die Saison 2016 verlief für Taylor besser, als viele erwartet haben. Beim Masters zu Beginn des Jahres erreichte The Power das Halbfinale, vergab dort dann allerdings sieben Matchdarts gegen Michael van Gerwen, bevor er am Ende mit 10:11 eine bitte Niederlage einstecken musste. Der Engländer erreichte das Finale des ersten UK Open Qualifier, verlor dort aber mit 2:6 gegen Adrian Lewis. Im dritten Qualifier stand er erneut im Finale, wo er sich mit einem 6:2-Erfolg über Michael van Gerwen seinen ersten Titel nach über neun Monaten sicherte. Bei den UK Open traf Taylor im Halbfinale erneut auf Mighty Mike, unterlag diesmal aber wieder – 6:10 hieß es am Ende aus seiner Sicht. Eine weitere Niederlage, und zwar eine sehr bittere, musste der ehemals beste Spieler der Welt gegen den heutigen besten im Finale der Premier League hinnehmen. Beim 3:11 hatte The Power dem Niederländer nichts entgegenzusetzen.

Im Juni gewann Taylor zusammen mit Adrian Lewis mal wieder den World Cup of Darts, bevor er eine Woche später auch die Austrian Darts Open nach einem 6:4 im Finale gegen Michael Smith für sich entscheiden konnte. Beim World Matchplay erreichte der 16-malige Weltmeister das Finale, musste sich dort aber van Gerwen mit 10:18 geschlagen geben.

Im September 2016 gab es ein Taylor-Comeback und eine Tour-Premiere: The Power gewann die erste Auflage der Champions League of Darts und damit sein erstes Major-Turnier seit knapp zwei Jahren. Dazu konnte er auch noch seinen legitimen Nachfolger als „weltbesten Spieler“ gleich zweimal deutlich schlagen. Erst besiegte er van Gerwen in der Gruppenphase mit 10:4, dann im Finale mit 11:5. The Power kann es noch. Bei der WM spielte Taylor sich nach Siegen über David Platt (3:0), Kevin Painter (4:0) und Kim Huybrechts (4:2) ins Viertelfinale, wo es mal wieder zum Duell mit dem einstigen Dauerrivalen Raymond van Barneveld kam. In einer Partie mit allerhöchster Spannung, aber nicht immer dem allerhöchsten Niveau, musste der Rekordweltmeister sich mit 3:5 geschlagen geben. Spekulationen um ein mögliches Karriereende erteilte der Mann aus Stoke zunächste eine klare Ansage. Er werde die Saison 2017 definitiv noch spielen.

Ein paar Wochen später beim Masters gab der Altmeister dann aber doch bekannt, dass 2017 sein letztes Jahr auf der Profitour sein wird. Nach Siegen über Michael Smith und Peter Wright verlor The Power im Halbfinale mit 9:11 gegen Gary Anderson.
Taylor spielte neben der Premier League nur die Turniere der World Series, wohl weil er vertraglich zu diesen verpflichtet war. Bei seinem letzten Auftritt in der Liga der besten Darter blieb dem Engländer ein weiteres Endspiel verwehrt. Nach dem dritten Platz in der Vorrunde verlor er sein Halbfinale denkbar knapp mit 9:10 gegen Peter Wright – Taylor vergab dabei einen Matchdart.

Bei der World Series scheitere der Rekordweltmeister in Dubai und Shanghai jeweils schon im Viertelfinale.
Aber Taylor sollte noch einen raushauen im Jahr 2017. Aufgrund seiner vorigen Leistungen fuhr er nicht gerade als Favorit nach Blackpool zum World Matchplay. Aber nach Siegen über Gerwyn Price, Raymond van Barneveld, Michael van Gerwen und Adrian Lewis besiegte Phil Taylor im Finale Peter Wright klar mit 18:8 und sicherte sich somit bei seinem letzten Auftritt beim World Matchplay seinen 16. Titel. Fünf Monate vor dem Ally Pally meldete der Altmeister sich also zurück. Auch in der Folge ließ Taylor viele Turniere aus. Auf der World Series gewann er das Event in Melbourne (im Finale 11:8 gegen Peter Wright). Bei der Champions League of Darts schied Taylor im Halbfinale gegen Gary Anderson (6:11) aus. Ebenso eine Niederlage in der Vorschlussrunde gab es für The Power beim Grand Slam of Darts. Nachdem er in der Runde zuvor Daryl Gurney eine 16:4-Abreibung verpasste, unterlag er Michael van Gerwen mit 8:16. Bei seiner letzten WM besiegte Taylor zum Auftakt Chris Dobey mit 3:1, wirkte dabei aber alles andere als souverän. In Runde zwei besiegte The Power Justin Pipe klar mit 4:0. Mit dem gleichen Ergebnis schickte er dann im Achtelfinale Keegan Brown nach Hause, bevor in der Runde der letzten Acht mit Gary Anderson die erste echte Hürde wartete. Taylor gewann mit 5:3 und traf im Halbfinale auf die Überraschung des Turniers, Jamie Lewis. Obwohl Lewis in insgesamt fünf Durchgängen Setdarts hatte, konnte er nur einen für sich entscheiden und unterlag mit 1:6. Im Finale war The Power dann chancenlos und konnte das Märchen vom 17. Titel bei der letzten WM nicht wahr machen. Gegen den WM-Debütanten Rob Cross unterlag er mit 2:7.

Sven Scharf

Phil „The Power“ Taylor

Informationen & Statistiken

Name Taylor
Vorname Phil
Spitzname The Power
Land England
Geburtsdatum 13.08.1960
Geburtsort Stoke-on-Trent / England
Familie geschieden (vier Kinder)
vorher ausgeübter Beruf

PDC-Rang
beste PDC-WM-Platzierung Weltmeister 1995/96/97/98/99/2000/01/02/04/05/06/09/10/13
Darts / Ausrüster 26g Target 9Five / Target
Einlaufmusik Gruppe Snap
Einlaufmusik Titel The Power

Kontakt

Twitter Facebook Website Kontakt Email
Auf Facebook teilen0
Auf Google+ teilen0
https://dartsblog.de/phil-taylor">
Beitrag teilen und uns folgen:

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen