James Martin „The Machine“ Wade wurde am 6. April 1983 in Aldershot, Hampshire in England geboren. Er ist bekannt für seine hervorragende Quote auf die Doppelfelder sowie wie für seine vielen High-Finishs. Für zahlreiche Experten gilt Wade als der beste Spieler, der nie eine Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Er ist mit dem Ex-Walk-On-Girl und Model Sammi Marsh verheiratet. Vor und teilweise noch während seiner Darts-Karriere arbeitete er als Automechaniker.
Wade begann im Alter von 14 Jahren Darts zu spielen – als gemeinsames Hobby mit seinem Vater. Er zeigte schnell, dass ihm das Spiel liegt und gewann sein erstes Jugendturnier, bevor er überhaupt ein Jahr absolviert hatte. Mit 18 erreichte Wade 2001 das Finale der British Classics, in dem er gegen John Walton verlor. 2003 qualifizierte er sich zum ersten Mal für die BDO World Championship. Er verlor in der ersten Runde gegen Dennis Harbour, obwohl er acht Matchdarts hatte. Ein Jahr später war für ihn in Runde zwei Schluss.
Wade wechselte 2004 zur PDC, ohne bei der BDO bemerkenswerte Erfolge errungen zu haben. Sein erstes PDC-Major waren die UK Open 2004, bei denen er die vierte Runde erreichte, in der er gegen Colin Lloyd ausschied. Durch die World Championship Qualifiers erkämpfte er sich einen Platz bei der WM 2005. Er schied aber bereits in Runde eins mit 0:3 gegen Mark Holden aus. 2005 gewann er die Irish Masters und war damit erstmals drauf und dran, in die Top 32 der Weltrangliste zu stoßen. Bei der WM verlor er in Runde eins trotz 2:0-Sazführung gegen Wayne Jones. Mehr erfahren
2006 bis 2009
2006 sollte das Jahr werden, in dem „The Gladiator“ (so sein damaliger Spitzname) andeutete, welch großartige Karriere vor ihm liegen könnte. Zu Beginn des Jahres spielte er zwei 9-Darter bei offiziellen Turnieren und entschloss sich kurz darauf, seinen Job als Automechaniker zu kündigen, um sich voll und ganz den Darts zu widmen. Elf Tage später erreichte er sensationell das Finale des World Matchplay, in dem er 11:18 gegen Phil Taylor verlor. Er gewann später im Jahr die Vauxhall Men’s Singles und spielte dabei im Halbfinale gegen Kevin McDine seinen dritten 9-Darter des Jahres. Dies führte dazu, dass sein Spitzname von „Gladiator“ in „009“ (als Anspielung auf James Bond – 007) geändert wurde.
Bei der WM 2007 erreichte er das Achtelfinale, in dem er mit 3:4 gegen Terry Jenkins verlor. Sein erfolgreiches Jahr 2006 brachte ihm die Auszeichnung „Junger Spieler des Jahres“ der PDC und Platz elf in der Weltrangliste ein. Nach der sensationellen Finalteilnahme 2006 gewann er das World Matchplay 2007. Im Finale schlug er Terry Jenkins. Damit war er der bis dahin jüngste Spieler, der je ein Major gewinnen konnte. Später wurde ihm dieser Rekord von Michael van Gerwen abgenommen. Nach diesem Sieg war Wade die neue Nummer drei der Welt. Das nächste Major-Event, den World Grand Prix in Dublin, gewann Wade ebenfalls. Im Finale besiegte er erneut Terry “The Bull“ Jenkins. Nach der Auszeichnung als „Junger Spieler des Jahres 2006“ wurde er nun zum „Spieler des Jahres“ gewählt.
Bei der WM 2008 schied er im Viertelfinale gegen den späteren Sieger John Part aus. Aufgrund seiner Platzierung in der Order of Merit war Wade 2008 für die Premier League qualifiziert. In der Eröffnungsnacht besiegte er Phil Taylor mit 8:6. Es war die erste Niederlage von „The Power“ in der noch jungen Geschichte der Premier League. Wade nannte sich ab jetzt „The Machine“, ein Spitzname, den er bis heute behielt. Der Engländer schaffte es ins Finale der Premier League, in dem er dann mit 8:16 gegen Taylor verlor. Bei der WM 2009 erreichte er das Halbfinale, in dem er 4:6 gegen Raymond van Barneveld verlor. Nachdem Wade Taylor im Vorjahr die erste Niederlage bei der Premier League beibrachte, nahm er ihm 2009 auch den Titel ab. Er besiegte im Finale Mervyn King, der im Halbfinale Taylor rauswarf, mit 13:9.
2010 bis 2012
Bei der WM 2010 erreichte die Maschine das Viertelfinale (3:5-Niederlage gegen Whitlock). In der Premier League desselben Jahres erreichte er das Finale, das er gegen Taylor mit 8:10 verlor. „The Power“ warf im Endspiel zwei 9-Darter. Gegen Ende des Jahres gewann Wade zwei Majors in Folge. Erst holte er sich zum zweiten Mal den Titel beim World Grand Prix (6:3 im Finale gegen Lewis), dann gewann er das Championship League Darts (6:5 im Finale gegen Taylor). Bei der WM 2011, bei der er von vielen Experten als Favorit gehandelt wurde, verlor er in Runde zwei völlig überraschend mit 2:4 gegen Mensur Suljovic. 2011 gewann Wade mit den UK Open sein siebtes Major-Event. Er erreichte außerdem zum vierten Mal das Finale beim World Matchplay, das er mit 8:18 gegen Phil Taylor verlor.
Bei der WM 2012 sah es so aus, als würde er das erste Mal ins Finale stürmen. Doch trotz einer 5:1-Führung im Halbfinale verlor er noch mit 5:6 gegen Adrian Lewis. 2012 sollte dann das schwerste Jahr in Wades Karriere werden. Nach seiner Erstrundenniederlage beim World Grand Prix gegen Colin Osborne, flog Wade sofort nach Hause, um sich in klinische Behandlung zu geben. Er gab in einem offiziellen Statement auf seiner Website bekannt, dass er unter einer Bipolaren Störung (früher bekannt als manisch-depressive Erkrankung) leidet. Wade ließ sich wochenlang in der Klinik behandeln. In einem Interview mit der „Sun“ sagte er, dass er schon im Alter von elf oder zwölf Jahren wusste, dass er irgendwie anders war. Er habe schon immer verrückte Stimmungsschwankungen gehabt, aber lange nicht gewusst, warum. Er habe entschieden, sich einweisen zu lassen, damit er unter 24-stündiger Beobachtung stehe. Man habe ihn in der Klinik als „suizidgefährdet“ eingeschätzt. Wade sagte weiter, dass er nun aber Wege wisse, mit der Krankheit umzugehen.
Wade ist Pate der Organisation Bipolar UK, die auf die Krankheit aufmerksam machen will und Menschen mit Bipolarer Störung berät und unterstützt. Wades ehemaliger Einlaufsong „Bonkers“ heißt in Deutsch übersetzt übrigens so viel wie beknackt oder bescheuert. Dem „Express“ in England sagte er dazu: „Wenn ich einen Witz aus all dem mache, können andere es nicht. Ich habe sie dann geschlagen.“
2013 bis heute
Bei der WM 2013 erreichte Wade das Halbfinale, das er mit 4:6 gegen van Gerwen verlor.
Im August 2013 wurde Wade für vier Turniere gesperrt, weil er sich laut offizieller Stellungnahme der PDC in einer Art und Weise verhalten haben soll, welche „die Autorität der Darts Regulation Authority verletzte oder in Misskredit bringe oder das Spiel in Verruf bringe“. Näheres zu dem Vorfall ist nicht bekannt.Bei der WM 2014 erreichte der Linkshänder das Viertelfinale, das er gegen Adrian Lewis mit 1:5 verlor. Aufgrund seiner Formkrise und den wegen der Sperre verpassten Turnieren war Wade nicht mehr unter den ersten Vier der Welt und damit nicht automatisch für die Premier League qualifiziert. Wade erhielt keine Wildcard und war erstmals seit 2008 nicht dabei. Der PDC-Vorstand erklärte, man habe Wade nicht nominiert, um ihn eine Pause für die Behandlung seiner gesundheitlichen Probleme zu geben. Einen Tag später veröffentlichte Wade ein Statement auf seiner Website, in dem er erklärte, die Nichtberücksichtigung zur Premier League sei für ihn niederschmetternd und dass er keinerlei Pause nehmen müsse.
Der Triumph bei der Gibraltar Darts Trophy 2014 (6:4 gegen Steve Beaton) war dann Wades erster Turnierseig seit Oktober 2011. Wade sagte anschließend im Interview, dass ihm dieser Erfolg mehr bedeute als seine anderen Siege, weil er nicht gewusst habe, ob er noch in der Lage sei, Turniere zu gewinnen.Beim 3:2-Erfolg in der zweiten Runde des World Grand Prix gegen Robert Thornton gelang beiden Spielern ein 9-Darter. Es war das erste Mal in der Geschichte des professionellen Darts, dass beide Kontrahenten in einem Match ein perfektes Spiel zeigten. Wade scheiterte erst im Finale an Michael van Gerwen (3:5). Bei der WM 2015 schied „The Machine“ bereits in Runde zwei mit 1:4 gegen Stephen Bunting aus. Nach einer mittelmäßigen Saison erreichte er bei der WM 2016 das Viertelfinale, in dem er beim 1:5 gegen Gary Anderson chancenlos war. Seit Ende 2015 fungiert Taylor-Entdecker Eric Bristow als Berater von Wade.
Nach bescheidenen ersten Monaten 2016, in denen Wade lediglich mit dem Halbfinale beim Masters ein gutes Ergebnis landen konnte und in der Premier League als Sechster ausschied, gewann The Machine das European Matchplay in Hamburg. Im Finale besiegte er dort Dave Chisnall mit 6:5. Doch auch dieser Erfolg hat Wades Performance nicht nachhaltig positiv beeinflusst. Der Engländer spielte den ganzen Sommer über schwach. Erst im Herbst fand er so langsam wieder zur Form zurück. Bei der Champions League of Darts erreichte er das Halbfinale, welches er dann allerdings glatt mit 3:11 gegen Phil Taylor verlor.
Im belgischen Hasselt bei der Europameisterschaft spielte Wade sich ebenfalls in die Vorschlussrunde. Dort war dann gegen Michael van Gerwen Schluss. Ende November beim Grand Slam zeigte The Machine sich dann in fantastischer Form. Wade kam mühelos ins Halbfinale, welches er dann in einem engen Match gegen Gary Anderson mit 16:14 für sich entschied. Im Endspiel konnte Wade sein Niveau dann aber nicht halten und war beim 8:16 gegen Michael van Gerwen am Ende chancenlos.
Bei der WM zeigte The Machine sich zunächst in guter Verfassung. In Runde eins ließ der Engländer Ronny Huybrechts beim 3:0 keine Chance. Im zweiten Spiel schlug Wade dann einen gut aufgelegten Steve Beaton souverän mit 4:1, bevor es im Achtelfinale gegen Michael Smith zu einem Drama kam. Smith führte in einer Partie auf durchschnittlichem Niveau schon 3:1 und hatte sich im Entscheidungsleg einen kleinen Vorsprung herausgeworfen. Dann aber folgten ein paar schwache Scores und Wade schnappte sich das Leg und damit den Satz. Der Bully Boy schien das nicht zu verkraften und hatte einem immer stärker werdenden Wade in den letzten beiden Sätzen nichts mehr entgegenzusetzen. Gegen Peter Wright war dann aber im Viertelfinale mit 3:5 Endstation.
Die Saison 2017 ist bisher eine einzige Enttäuschung für The Machine. Nur ein Finale steht für Wade bisher zu buche. Beim letzten Qualifikationsturnier zu den UK Open unterlag er im Endspiel Peter Wright mit 3:6. In der Premier League schied er als Siebter klar aus. Beim World Matchplay setzte Wade den Negativtrend fort. The Machine unterlag gleich in Runde eins Darren Webster mit 11:13. Auch beim World Grand Prix lief es nicht besser. In Runde eins unterlag er seinem Landsmann Steve West mit 0:2. Einen Formanstieg gab es beim Finale der World Series, als Wade sich nach Siegen über Simon Stevenson (6:5) und Dimitri van den Bergh ins Halbfinale spielte, das er mit 5:11 gegen Gary Anderson verlor. Beim Grand Slam of Darts überstand Wade die Gruppenphase, hatte dann aber im Achtelfinale gegen keine Chance beim 2:10 gegen Daryl Gurney. Bei den Players Championship Finals siegte Wade gegen Kevin Painter (6:4), Jamie Caven (6:4) und Ian White 10:6, bevor er im Viertelfinale gegen Rob Cross mit 6:10 das Nachsehen hatte.
Durch seine schwache Saison stand Wade erstmals seit vielen Jahren vor der WM nicht mehr in den Top Ten der Order of Merit. Als Elfter der Geldrangliste traf er zum Auftakt auf den Ex-Juniorenweltmeister Keegan Brown und musste sich in einer engen Partie mit 2:3 geschlagen geben. Für die Premier League 2018 wurde Wade (verständlicherweise) nicht nominiert.
Sven Scharf
James Martin „The Machine“ Wade
Informationen & Statistiken
Name | Wade |
Vorname | James |
Spitzname | The Machine |
Land | England |
Geburtsdatum | 06.04.1983 |
Geburtsort | Aldershot / England |
Familie | verheiratet |
vorher ausgeübter Beruf | Automechaniker |
PDC-Rang | 8 |
beste PDC-WM-Platzierung | Halbfinale 2009/2012/2013 |
Darts / Ausrüster | 20g Unicorn James Wade / Unicorn |
Einlaufmusik Gruppe | Thin Lizzy |
Einlaufmusik Titel | The boys are back in town |