Jelle „The Cobra“ Klaasen wurde am 17. Oktober 1984 im niederländischen Alphen geboren. Er ist in der Darts-Szene für sein „High Scoring“ und seinen schnellen Wurfrhythmus bekannt. Nicht umsonst war sein früherer Spitzname „Jelle de Snelle“. Auf den Double-Feldern läuft es für ihn aber nicht immer rund. Trifft er die äußeren Ringe einigermaßen konstant, ist er nur schwer zu schlagen. Klaasen lebt mit seiner Freundin Nanke und der Tochter Verena in Goor, Niederlande.

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Klaasen begann seine Karriere 2004 in der BDO, in der der damals 19-Jährige bald für Furore sorgten. Beim Sunpark Masters im selben Jahr erreichte er auf Anhieb das Halbfinale, das er gegen Colin Lloyd verlor. Nach einem Jahr auf der Tour spielte „The Cobra“ beim Spring Cup sein erstes Finale. Er musste sich dort Johnn Snijers mit 1:2 geschlagen geben. Klaasens erstes Major waren die Winmau World Masters 2005. Dort verlor er allerdings gleich in Runde eins gegen Steve McDonald. Trotz bis dato bescheidenem Erfolgs qualifizierte sich der mittlerweile 21-Jährige für die BDO World Darts Championship 2006.

In Runde eins traf er auf Dennis Harbour, den er knapp mit 3:2 besiegte. In der zweiten Partie gelang ihm dann ein überraschendes 4:2 gegen Mitfavorit Mervyn King. Auch im Viertelfinale setzte Klaasen sich durch, am Ende siegte er in einer äußerst knappen Partie mit 5:4 gegen Paul Hogan. In der Vorschlussrunde traf er dann auf Shaun Greatbatch, den er mit 6:3 bezwang. Mehr erfahren

Der bei den Buchmachern 1:100-Außenseiter Klaasen stürmte also bei seinem WM-Debüt gleich ins Finale. Dort traf er auf die niederländische Darts-Ikone Raymond van Barneveld. „The Cobra“ behielt auch im Finale seine Coolness und bezwang seinen berühmten Landsmann mit 7:5. So wurde Klaasen mit 21 Jahren und 90 Tagen jüngster Weltmeister der Geschichte. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass Klaasen daraufhin seinen Job in einer Personalvermittlungsagentur kündigte und Profi wurde.

Die Bestätigung dieser ebenso überragenden wie überraschenden Leistung blieb ihm jedoch verwehrt. Als Weltmeister wurde er zur World Darts Trophy in den Niederlanden eingeladen, bei der er allerdings gleich in Runde eins gegen Tony Eccles verlor. Bei den World Masters 2007 war für Klaasen ebenso nach dem ersten Spiel Schluss. Mit 0:3 unterlag er Mario Robbe. Auch bei der versuchten Titelverteidigung lief es so gar nicht für den schnellen Jelle. Aufgrund seiner wenig überzeugenden Ergebnisse im Jahr 2006 war für Klaasen kein Platz auf der Setzliste. Als ungesetzter Spieler traf er auf seinen Landsmann Co Stompe, der Klaasen klar mit 3:0 besiegte. Stompe hatte zuvor vier Jahre hintereinander in Runde eins verloren.

Nach der WM wechselte Klaasen zusammen mit seinen Landsleuten Michael van Gerwen und Vincent van der Voort zur PDC. Die BDO prüfte rechtliche Schritte gegen diese Entscheidung, da Klaasen vertraglich noch ein Jahr an die British Darts Organisation gebunden war. Am Ende verzichtete die BDO aber auf eine Klage. Auch bei der PDC lief es für die Kobra zunächst nicht besser, als es bei der Konkurrenz-Organisation aufgehört hatte. Klaasen spielte viele Turniere, kam aber meist nicht über die ersten Runden hinaus.

Bei der World Darts Trophy im September 2007 erreichte er dann immerhin das Achtelfinale, welches er mit 0:3 gegen Andy Hamilton verlor. Im November gewann der Niederländer dann in Killarney sein erstes Pro Tour-Event. Im Finale besiegte er seinen Landsmann Vincent van der Voort mit 3:2. Nur zwei Wochen später erreichte Klaasen das Viertelfinale des Grand Slam of Darts. Dort verlor er allerdings mit 3:10 gegen Kevin McDine. Die ansteigende Formkurve gegen Ende des Jahres sicherte ihm einen Platz bei der PDC World Championship. In Runde eins ging es für ihn erneut gegen van der Voort. In einem denkwürdigen Match unterlag Klaasen am Ende im Sudden Death, nach zuvor zehn vergebenen Matchdarts.

2008 konnte Klaasen seine ansteigende Formkurve zunächst nicht bestätigen. Er erreichte zwar zwei Achtelfinals bei großen Turnieren (UK Open und Las Vegas Desert Classics), wusste ansonsten aber nicht zu überzeugen. Bei der WM sollte es besser laufen. Nach souveränen Siegen gegen Colin Lloyd, Jan van der Rassel und Andy Hamilton stand Klaasen im Viertelfinale. Dort hieß der Gegner Raymond van Barneveld. Nachdem Klaasen in den ersten drei Partien nur einen Satz abgeben musste, gewann er in dieser Partie nur einen und war am Ende chancenlos. Beim 1:5 gegen Barney spielte dieser den ersten 9-Darter in der Geschichte der PDC-Weltmeisterschaft.

Aufgrund seiner starken Performance bei der WM erhielt Klaasen eine Wildcard für die Premier League. Dort wurde er allerdings Vorletzter – und das auch nur, weil Wayne Mardle aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden musste, sonst wäre Klaasen Letzter gewesen. Auch 2009 konnte der junge Niederländer keine dauerhaften Topleistungen aufrufen. Abgesehen von der Halbfinalteilnahme bei der Europameisterschaft (Niederlage gegen Phil Taylor) war es eine enttäuschende Saison für ihn.
Die WM sollte das angeschlagene Selbstvertrauen von Klaasen nicht nachhaltig verbessern. Wieder einmal war bereits nach einer Partie Schluss. Er verlor mit 1:3 gegen Barrie Bates.

In der Saison 2010 ergab sich das gleiche Bild wie im Jahr zuvor. Bis auf die Viertelfinalteilnahme beim World Matchplay (Aus gegen Simon Whitlock) konnte Klaasen keinen nennenswerten Resultate produzieren. Wie schon im Vorjahr war die Weltmeisterschaft 2011 für Klaasen völlig enttäuschend. Der Niederländer verlor seine erste Partie gegen Steve Brown mit 1:3. 2011 wurde dann das bis dato schlechteste Jahr seiner Karriere. Zwar schied er bei der WM 2012 nicht in Runde eins, sondern in Runde zwei aus (0:4 gegen James Wade), dafür konnte er während der Saison kein einziges erwähnenswertes Resultat liefern.

Allerdings sollte es 2012 für Klaasen noch schlimmer kommen. Neben den mittlerweile (für sein Talent) gewohnt schwachen Leistungen, geriet er auch außerhalb des Sports negativ in die Schlagzeilen.
Klaasen wurde in den Niederlanden wegen unsittlicher Entblößung angeklagt, weil er einem 15-jährigen Mädchen Nacktbilder von sich geschickt haben soll. Laut Aussage der Mutter soll das Mädchen an einer Form des Autismus leiden. In einem Statement entschuldigte Klaasen sich. Er habe einen großen Fehler gemacht, schäme sich und würde die Konsequenzen tragen. Am Ende wurde Klaasen zu gemeinnütziger Arbeit und Zahlung von Schmerzensgeld an das Mädchen verurteilt.

Zwischen Anfang August 2012 und Ende Januar 2013 spielte Klaasen nicht auf der Tour.
Im Mai 2013 erreichte Klaasen sein zweites PDC-Finale nach Killarney 2007. Beim vierten Event der Players Championship unterlag er trotz eines Averages von 103 Jamie Caven mit 4:6. Bei den UK Open konnte der Niederländer das Achtelfinale erreichen, das er mit 7:9 gegen Ronnie Baxter verlor. Auch bei der Europameisterschaft lief es gut für die Kobra, er erreichte das Viertelfinale, wo Michael van Gerwen dann eine Nummer zu groß war.

Nach seinem besten Jahr auf der PDC-Tour musste der Niederländer bei der WM einen Dämpfer hinnehmen. Er schied wieder einmal in Runde eins aus – diesmal gegen Jamie Caven.
2014 stabilisierte sich die Leistung von Klaasen weiter, auch wenn es nicht so gut lief wie im Jahr zuvor. Neben dem Halbfinale bei den German Darts Championship in Hildesheim (Niederlage gegen Michael van Gerwen) erreichte Klaasen erneut das Viertelfinale bei der Europameisterschaft, das er gegen Mervyn King verlor. Bei der WM überstand der Niederländer dann bei seiner siebten Teilnahme zum dritten Mal die Auftaktrunde. Nach seinem 3:1-Sieg gegen Christian Kist war in Runde zwei Schluss. Trotz einer 3:1-Führung und guter Leistung musste der Niederländer sich dem späteren Weltmeister Gary Anderson mit 3:4 geschlagen geben.

2015 machte „The Cobra“ dann einen enormen Schritt nach vorne. Er erreichte fünf Finals auf der PDC Pro Tour, von denen er zwei (beides Events der Players Championship Serie) gewann. Darüber hinaus erreichte er das Achtelfinale der UK Open und die Viertelfinals beim World Grand Prix und bei den European Championships. Klaasen konnte seine gute Form auch bei der WM abrufen. Nach klaren Siegen über Joe Cullen und Mervyn King traf er im Achtelfinale auf Phil Taylor. Nach 4:2-Führung verpasste der Niederländer einen Matchdart auf Double 18 bei einem 147er-Finish. Taylor holte sich den Satz und legte eine kleine Serie hin, so dass er beim Stand von 4:4 und 2:0 in den Legs Matchdart hatte. Aber Taylor verpasste die Siegchance und Klaasen holte sich vier Legs in Folge zum 5:4-Sieg und somit der zweiten Viertelfinalteilnahme bei der PDC-WM.

In der Runde der letzten Acht konnte „The Cobra“ dann Alan Norris trotz 1:3- und 3-4-Rückstand noch mit 5:4 schlagen. In seinem ersten Halbfinale war Klaasen dann beim 0:6 gegen Gary Anderson chancenlos. Nichtsdestotrotz spielte Jelle Klaasen ein fantastisches Jahr 2015 und viele Fans und Experten waren enttäuscht, dass der schnelle Jelle keine Einladung zur Premier League bekam.

Im März setzte Klaasen ein erstes Ausrufezeichen in der Saison 2016. Bei den UK Open erreichte er zum ersten Mal das Halbfinale. Nach einem 10:0-Sieg im Viertelfinale gegen Kyle Anderson musste er sich in der Vorschlussrunde dann Peter Wright mit 5:10 geschlagen geben. Darüber hinaus spielt Klaasen eine solide Saison, ohne die ganz großen Highlights. Zwei gute Ergebnisse im Oktober sollen aber nicht unerwähnt bleiben: Bei den German Darts Championships in Hildesheim erreichte er nach Siegen über Rowby John Rodriguez, Christo Reyes, Joe Cullen und Dave Chisnall das Finale, welches er trotz 4:2-Führung noch mit 5:6 gegen Alan Norris verlor. Zwei Wochen später spielte Klaasen sich durch Siege über Steve West und Stephen Bunting ins Viertelfinale der EM im belgischen Hasselt, in dem er dann aber beim 3:10 chancenlos gegen Michael van Gerwen war.

Bei der WM spielte Klaasen sich ins nach Siegen über Landsmann Jeffrey de Graaf (3:1) und Brendan Dolan (4:0) ins Achtelfinale, wo er auf Dave Chisnall traf. Chizzy dominierte das Spiel über weite Strecken klar, bekam dann aber bei 3:1-Satzführung und 2:0 in den Legs das große Nervenflattern. Der Niederländer gewann vier Legs in Folge und es sah nach einem Entscheidungssatz aus, als Chisnall sich an den eigenen Haaren aus dem mentalen Loch zog und den sechsten Satz drehte.

Klaasen wurde zum zweiten Mal nach 2009 für die Premier League nominiert. The Cobra hatte allerdings mit einer Verletzung am Handgelenk zu kämpfen und schied am Ende als Neunter vorzeitig aus. Auf der European Tour erreichte der Niederländer das Finale des German Darts Masters (2:6 gegen van Gerwen) sowie zwei weitere Halbfinals. Im Mai unterzog sich Klaasen einer Operation am Handgelenk und setzte daraufhin einige Wochen aus. Sowohl beim World Matchplay als auch beim World Grand Prix setzte es Erstrundenniederlagen für Klaasen. Auf der European Tour kam er aber immerhin zweimal ins Viertelfinale, schied dort dann aber gegen Michael van Gerwen (1:6) und Peter Wright (4:6) aus. Bei der Europameisterschaft selbst gewann er seine Auftaktpartie gegen einen wegen Arthritis sichtlich gehandicapten Christian Kist mit 6:0, bevor er in Runde zwei Kyle Anderson mit 6:10 unterlag. Für den Grand Slam konnte der Niederländer sich nicht qualifizieren, beim Players Championship Finale schied er nach einem 6:4 gegen Alan Norris zum Auftakt in Runde zwei mit 4:6 gegen Steve Beaton aus. Bei der WM schied The Cobra bereits in Runde eins mit 1:3 gegen  Landsmann Jan Dekker aus.

Sven Scharf

 

 

Jelle „The Cobra“ Klaasen

Informationen & Statistiken

Name Klaasen
Vorname Jelle
Spitzname The Cobra
Land Niederlande
Geburtsdatum 17.10.1984
Geburtsort Alphen / Niederlande
Familie
vorher ausgeübter Beruf

PDC-Rang 134
beste PDC-WM-Platzierung Halbfinale 2016
Darts / Ausrüster 23g Jelle Klaasen / Masterdarts
Einlaufmusik Gruppe The Hives
Einlaufmusik Titel Hate to say I told You so

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