Gurney qualifizierte sich als erster nordirischer Spieler für die BDO World Championships. Im Qualifikationsturnier besiegte er unter anderem Andy Kröckel, Jarkko Komula und Kim Huybrechts. In Runde eins der WM gewann er gegen den an Nummer 14 gesetzten Garry Thompson mit 3:1, verlor dann aber seine zweite Partie nach harten Kampf mit 2:4 gegen Martin Adams.
Auch im Folgejahr konnte der Nordire sich wieder für das Jahreshighlight der BDO qualifizieren. In Runde eins besiegte er Scott Mitchell mit 4:2, bevor er erneut gegen Martin Adams (1:4) ausschied, der in diesem Jahr Weltmeister wurde.
In den beiden Jahren darauf konnte Superchin sich nicht für die WM qualifizieren. Aber im Juni 2012 gewann er mit den England Masters sein erstes BDO-Turnier. Im Finale schlug er Gary Robson mit 5:1. Drei Monate später gewann er die Tom Kirby Memorial Trophy, im Endspiel besiegte er dabei Campbell Jackson mit 6:3. Im November gelang ihm bei den Northern Ireland Open ein weiterer Triumph.
Da die Tom Kirby Memorial Trophy auch das nordirische Qualifikationsturnier für die PDC-WM war, qualifizierte Gurney sich durch seinen Titel für die Vorrunde der WM der Konkurrenzorganisation der BDO. Superchin nahm teil und schlug den Österreicher Robert Marijanovic mit 4:3, um ins Hauptfeld zu kommen. In Runde eins konnte er sich mit 3:1 gegen Andy Smith durchsetzen, bevor es zum Duell mit Dave Chisnall kam. Superchin warf mehr 180er als Powerscorer Chisnall, unterlag am Ende aber klar mit 1:4. Angestachelt durch seinen Erfolg entschied Gurney sich für den Wechsel zur Professional Darts Corporation und spielte im Januar 2013 die Q-School, um sich die zweijährige Tourcard zu sichern. Am zweiten Tag gewann Gurney seine sechs Spiele und sicherte sich somit das begehrte Ticket für die PDC Protour.
Sein bestes Ergebnis im ersten Jahr war das Erreichen des Viertelfinals der German Darts Championship, wo er nach Siegen über Colin Lloyd, Ronnie Baxter und Simon Whitlock mit 2:6 gegen Peter Wright ausschied. Darüber hinaus kassierte Gurney 2013 fast nur Erst- und Zweitrundenniederlagen.
Im Februar 2014 erreichte der Nordire bei einem der Qualifikationsturniere für die UK Open sein zweites Viertelfinale bei der PDC. Auf dem Weg dahin schlug er Michael van Gerwen mit 6:5, mit einem 146er-Finish zum Sieg. Im Viertelfinale verlor er dann mit 4:6 gegen Andrew Gilding. Gurney qualifizierte sich in diesem Jahr erstmals für die UK Open, verlor aber gleich sein erstes Spiel mit 5:6 gegen Ian White. Im Oktober feierte Superchin sein Debüt beim World Grand Prix. Gleich zum Auftakt traf Gurney auf Adrian Lewis und musste sich nach drei verpassten Matchdarts knapp mit 2:3 geschlagen geben.
Eine Woche später gewann Gurney zum zweiten Mal die Tom Kirby Memorial Trophy und war dadurch erneut für die WM-Vorrunde qualifiziert.
Dort traf der Nordire auf Scott MacKenzie und lag schon 0:3 zurück, konnte aber, nach dem MacKenzie zwei Matchdarts vergab, noch mit 4:3 gewinnen. Im Hauptfeld verlor Gurney dann mit 1:3 gegen Ronnie Baxter.
Beim fünften Qualifikationsturnier für die UK Open 2015 erreichte er nach Siegen über Alan Norris, Peter Wright und Dave Chisnall sein erstes PDC-Halbfinale. Dieses verlor er mit 2:6 gegen Michael Smith. Bei den UK Open selbst verlor er in der Runde der letzten 32 mit 8:9 gegen John Henderson.
Das zweite Semifinale seiner PDC-Karriere spielte Gurney beim zehnten Event der Players Championship, welches er mit 3:6 gegen Joe Murnan verlor. Zwei weitere Viertelfinalteilnahmen brachten ihn erstmals zu den Players Championship Finals. Nach einem beeindruckenden 6:2-Sieg über Kim Huybrechts mit einem Average von 101,38 besiegte er im Achtelfinale den amtierenden Weltmeister Gary Anderson mit 10:4. Somit stand Gurney zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Viertelfinale bei einem PDC-Major. Dort besiegte er dann Benito van de Pas mit 10:5. Im Halbfinale war er allerdings gegen Michael van Gerwen beim 2:11 chancenlos.
Durch seine Erfolge in der Saison 2015 qualifizierte Gurney sich für die folgende WM erstmals direkt. In Runde eins besiegte er Jamie Lewis mit 3:1, bevor er sich Gary Anderson mit 1:4 geschlagen geben musste. Die Partie war allerdings enger, als das Ergebnis vermuten lässt, denn Gurney hatte neben seinen gewonnen Satz in zwei weiteren Setdarts.
Bei den Dutch Masters zeigte sich, dass Gurney seinen Aufwärtstrend auch im Jahr 2016 fortsetzen konnte. Im Achtelfinale spielte er einen Average von 105,18 und besiegte Peter Wright mit 6:4, bevor er in der Runde der letzten Acht noch einen draufsetze und Adrian Lewis mit einem Average von 106,84 ebenfalls mit 6:4 besiegte. Im Halbfinale schlug Superchin den Österreicher Mensur Suljovic glatt mit 6:1 und stand so erstmals bei einem PDC-Turnier im Finale. Dort traf er mal wieder auf Mighty Mike und musste sich mit 2:6 geschlagen geben.
Als neue Nummer zwei der Nordiren durfte er 2016 gemeinsam mit Brendan Dolan erstmals beim World Cup of Darts teilnehmen. Nach Siegen über Japan, Irland und Kanada erreichten sie das Halbfinale, in dem sie sich England geschlagen geben mussten.
Gurney qualifizierte sich 2016 ebenso erstmals fürs World Matchplay, verlor aber in Runde eins mit 2:10 gegen Ian White. Beim World Grand Prix lief es besser. Nach Siegen über Mensur Suljovic und Steve West erreichte er das Viertelfinale, welches er mit 1:3 gegen Dave Chisnall verlor.
Bei den European Championships musste Superchin sich in Runde eins geschlagen geben (1:6 gegen Kim Huybrechts). Bei den Players Championship Finals verlor er in Runde zwei mit 1:6 gegen Gerwyn Price.
Dennoch hatte Gurney sich erstmals unter die Top 32 der Order of Merit gespielt. Damit war er für die WM 2017 gesetzt. Nach einem 3:1 in Runde eins gegen Jermaine Wattimena traf er auf Robert Thornton. Nach einer 2:0-Führung musste Gurney drei Sätze in Folge abgeben. Dann aber gewann er sechs der letzten sieben Legs und sicherte sich am Ende den 4:3-Sieg. Somit stand der Nordire zum ersten Mal im Achtelfinale der WM. Dort traf er auf Mark Webster. Gurney verpasste fünf Matchdarts zum 4:2 und musste in den Decider. Dort allerdings konnte er sich am Ende mit 4:3 durchsetzen. In diesem Spiel legte der Nordire sich mit dem Publikum an. Beim Stand von 3:2 und Matchdarts für Gurney wurde die Fans immer lauter. Das gefiel Superchin gar nicht. Mit hochgerissenen Armen animierte er das Publikum, beim nächsten Mal doch noch lauter zu sein. Die Fans ließen sich nicht zweimal bitten und buhten den Nordiren von da an ständig aus, sodass es Gurney die Tränen in die Augen trieb. Nach dem entscheidenden Dart zum Sieg gab es von Gurney keinen Jubel.
Im Viertelfinale verlor Superchin dann gegen einen fantastisch aufspielenden Michael van Gerwen mit 1:5.
Die Saison 2017 lief für Gurney fantastisch, er spielte sich in der Weltspitze fest. Bei den UK Open erreichte er nach Siegen über Ryan Palmer (6:3), Alex Roy (10:2), Mark Webster (10:3), Vincent van der Voort (10:5) und Simon Whitlock (10:9) das Halbfinale, bevor er gegen Peter Wright (5:11) die Segel streichen musste.
Beim siebten Event des Players Championship gelang Gurney sein erster PDC-Turniersieg, im Finale besiegte er Kim Huybrechts mit 6:3. Einen Tag später erreichte er auch beim achten Event das Finale, verlor allerdings nach einem vergebenen Matchdart mit 5:6 gegen Joe Cullen. Gurney erreichte 2017 zwei weitere Endspiele der Players Championship, verlor aber beide gegen Peter Wright respektive Darren Webster.
Bei der Gibraltar Darts Trophy kam er ins Halbfinale, vergab dort gegen Mensur Suljovic vier Matchdarts und musste sich am Ende mit 5:6 geschlagen geben. Im Juli wurde der Nordire erstmals auf ein Event der World Series eingeladen. Bei den US Darts Masters in Las Vegas schlug er in Runde eins DJ Sayre mit 6:2 und dann im Viertelfinale Peter Wright mit 8:7. In der Vorschlussrunde gab es ein glattes 8:4 nach 1:4-Rückstand gegen Gary Anderson. Im Finale führte er gegen Michael van Gerwen mit 5:3, musste sich am Ende aber mit 6:8 geschlagen geben.
Der Durchbruch in die absolute Weltspitze gelang ihm dann mit dem überraschenden Sieg beim World Grand Prix. Nach Siegen über Adrian Lewis (2:1), Joe Cullen (3:1) Robert Thornton (3:2) und John Henderson (4:1) stand er im Finale Simon Whitlock gegenüber und konnte in einer engen Partie mit 5:4 gewinnen. Dabei zeigte er sich allerdings (wieder einmal) unsportlich. Nach dem Gewinn eines wichtigen Legs stieß er Simon Whitlock beim Vorbeigehen an. Zwar bestritt Gurney später, dass der Rempler Absicht gewesen sei. Wer sich die Szene anschaut, dürfte da aber seine Zweifel haben. Durch seinen ersten Major-Sieg gelang dem Nordiren der Sprung unter die Top 5 der Welt.
Bei der European Championship spielte Gurney sich nach Siegen über Steve Beaton (6:3), Stephen Bunting (10:6) und Peter Wright (10:5) ins Halbfinale, verlor dort gegen aber glatt mit 3:11 gegen Rob Cross.
Auch beim World Series Finale dartete er sich nach Siegen über Simon Whitlock (6:3) und Peter Wright (10:7) in die Vorschlussrunde, wo er sich allerdings einmal mehr Michel van Gerwen geschlagen geben musste (8:11). Beim Grand Slam of Darts gewann Gurney seine Gruppe und schlug im Achtelfinale James Wade locker mit 10:2. Im Viertelfinale bekam er dann aber eine 16:4-Abreibung von Phil Taylor. Taylor nannte Gurney nach dem Spiel respektlos, unter anderem, weil dieser ihm auf der Bühne kein Wasser eingeschenkt habe. Der Altmeister sagte weiter, dass Gurney mit seiner Art ganz gewiss nicht die Zukunft des Sports sei. Gurney erwiderte darauf in einem Interview mit dem „Derry Journal“, dass Taylor eigentlich das Wasser hätte eingießen müssen, da dies immer der Spieler tue, der zuerst auf die Bühne kommt. Der Nordire sagte weiter, dass Taylor griesgrämig sei, weil er zu alt für den Sport werde und nicht mehr mithalten könne.
Bei den Players Championship Finals scheiterte Gurney nach Siegen über Jeffrey de Zwaan (6:0), Robbie Green (6:3) und Chris Dobey (10:5) im Viertelfinale nach 9:7-Führung mit 9:10 an Justin Pipe.
Bei der WM überzeugte Gurney in Runde eins vollends und schlug Ronny Huybrechts mit 3:1, spielte dabei einen Average von knapp 101 Punkten. In seiner zweiten Partie gegen John Henderson konnte er das Niveau aber nicht halten und verlor verdient mit 2:4. Dennoch wurde Superchin nach der WM verdient zum ersten Mal für die Premier League nominiert.
Daryl "Super Chin" Gurney
Informationen & Statistiken
Name | Gurney |
Vorname | Daryl |
Spitzname | Super Chin |
Land | Nordirland |
Geburtsdatum | 22.03.1986 |
Geburtsort | Londonerry / Nordirland |
Familie | in einer Beziehung (Nachwuchs ist unterwegs) |
vorher ausgeübter Beruf | Klempner |
PDC-Rang | 24 |
beste PDC-WM-Platzierung | Viertelfinale 2017 |
Darts / Ausrüster | 23g Daryl Gurney / Red Dragon |
Einlaufmusik Gruppe | Neil Diamond |
Einlaufmusik Titel | Sweet Caroline |
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